Wer kennt nicht die bekannten Marshall-Modelle aus den frühen 60er Jahren? Bluesbreaker, Plexi oder JTM. Jeden Musikliebhaber begeistern bis heute die Gitarrenklänge, die aus diesen Verstärkern “dröhnten”.
John Mayall & the Bluesbreakers bekanntes “Beano”-Album, das eine Unzahl von Gitarristen inspirierte, transportiert genau diesen rauen angezerrten Sound.
Oder Jimi Hendrix…..und natürlich die vielen anderen der britischen Blues-Invasion
Von 1989 an hat Marshall immer wieder Sonderauflagen der alten Röhrenamps produziert. Die Handwired-Serie ( letzte Auflage 2012) ist wohl die authentischste.
Die Marshall Origin Serie
2018 auf der Namm-Show präsentierte Marshall die Origin Serie – eine “neuer” Klassiker-Linie
Die in Vietnam gebaute Verstärkerserie versprüht im Design und technischem Aufbau den Vibe der Marshall-Anfangszeiten. Puristisch eben, ohne viel Schnickschnack, wenn man einmal von dem Einschleifweg, den Emulated Out, der Leistungsreduktion und der Boostfunktion absieht. Tremolo oder Springreverb Fehlanzeige. Im Gegensatz zu den Vorgängern verfügen die Amps nur über eine einzige Eingangsbuchse bzw. Kanal. Ein Brücken mit einem Patchkabel der Kanäle, also ein Mischen des Bright- und Normalkanals gibt es hier nicht. Allerdings ist diese Mischklangunktion mit dem Tilt-Regler raffiniert gelöst. Im folgenden Video wird die Funktionsweise gut erklärt.
Die Regler des Verstärkers sind: Gain, Tilt, Bass, Middle, Treble, Master und Presence. Im Gain-Regler ist ein Push-Pull für das Zuschalten des Boosts integriert. Mehr gibt´s nicht.
Gleich vorneweg: Für Heavy-Metal ist der Verstärker ohne Vorschaltgeräte nichts.
Ohne Effektgeräte, wenn man mal von einem Reverbpedal im Effektweg absieht, ist der Verstärker prädestiniert für superbe Clean-Sounds von Jazz bis Country und angezerrte Bluessounds, die Erinnerung an die britischen Blueshelden wecken. AC/DC – Fans werden am Crunch-Riffing ihre wahre Freude finden. Hier einige Soundbeispiele!
Natürlich sind die Origin-Amps auch eine ideale Plattform für die diversen Zerrpedale, womit sich dann der tonale Einsatzbereich natürlich um vieles erweitern lässt. Mir gefällt er am besten in seiner puristisch trockenen Klangweise. Gitarrenkabel einstecken und los. Das hat dieser Verstärker mit dem Fender Blues Junior gemeinsam. Also vielleicht ein britischer Blues Junior? Ja, der Vergleich bietet sich an. Mit etwas weniger als 14 kg ist beispielsweise der Origin 20 Combo leicht zu transportieren und auch von den Abmessungen wie Fenders Blues Junior relativ klein. Im Gegensatz zum Blues Juniors 12- A-Type oder Jensen – Speaker verfügt er über einen 10er Celestion V-Type Lautsprecher.
Im Vergleich zum Blues Junior ist der Marshall cleaner, crispier und britisch bissig. Der neue Fender Blues Junior IV klingt weicher und dunkler, wogegen der Tweed Fender Blues Junior auch mehr Höhen hat. Letztlich ist das Geschmackssache und eine Sache der Einstellung am Verstärker bzw. am Tonpoti der Gitarre. Wie beim Blues Junior steht die Boostfunktion beim Origin in einem guten Verhältnis, um Solos lautstärkemäßig in den Vordergrund zu schieben. Der Origin reagiert wunderbar auf das Zurücknehmen des Lautstärkereglers. In Sachen Reverb übertrumpft der Origin mit einem eingeschliffenen guten Reverbeffektpedal oder Delay den Fender Junior klar, da ein Pedal halt doch mehr Möglichkeiten der Soundverbiegung hat. Andererseits hat der Springreverb im Fenderamp aber auch seinen ganz besonderen Reiz. Der Reverb des Tweed hat im Vergleich zum Blues Junior IV auf Grund seiner “Suppigkeit” ( Reglerstellung größer als 3) allerdings seine Grenzen.
Die Origin-Verstärker-Linie besteht aus folgenden Modellen:
- Marshall Origin 5 Combo
- Marshall Orignin 20 Combo
- Marshall Origin 50 Combo
- Marshall 20 Head
- Marshall 50 Head
Die Origin Leistungsreduzierung – Was ist Powerstem? Hier wird es erklärt.
Trotz Leistungsreduzierung Powerstem wird man in einer Mietwohnung Schwierigkeiten mit den Nachbarn bekommen, aber dennoch ist sie durchaus ein sinniges Feature um die Endstufe höher anzufahren. Der Sound wird komprimierter und tönt weniger mittig. Die Origins sind einfach laut, vor allem wenn man die Endstufenverzerrung nützen will. Spielt man nicht in einer Heavy-Metal-Band, können sich seine zwanzig Watt im Bandgefüge wie auch die 15 Watt des Fender Blues Junior locker durchsetzen. Zur Not kann man ja den Origin mit dem Mikrophon abnehmen bzw. den Emulated Out nutzen.
Summa Summarum ist die Marshall Origin Serie für all die zu empfehlen, die auf den Vintage-Sound und das puristische Design der frühen Marshalls stehen und einen günstigen Vollröhrenamp erwerben wollen.: A good bang for the buck !
Dynamische Klangumsetzung
Gelungenes Retro-Design
TECHNISCHE DATEN ORIGIN 20 Combo
GENERAL
ModelOrigin20CRange OriginRöhre Channels1
ELECTRONICS
Output wattage High Power 20 Watt, Mid Power ca. 3 Watt und Low Power ca. 0,5 WattOutputs3 x 6,3mm Klinkenbuchsen Lautsprecherausgänge (16Ω / 8Ω), 1 x 6,3mm Klinkenbuchse DI-OutInputs1 x 6,3mm Klinkenbuchse Instrumenteneingang, 1 x 6,3mm Klinkenbuchse für FußschalterControls Gain, Boost, Tilt, Bass, Middle, Treble, Master, Presence, Powerstem Effects Keine Effects loopJa, Seriell, Send/Return
SPEAKERS
Speaker configuration1x10″Speaker modelCelestion V Type (16Ω, 30 Watt)Unit impedance16Ω
VALVES
Preamp valves 3 x ECC83 Power amp valves 2 x EL34
ACCESSORIES
FootswitchPEDL-90016 im Lieferumfang Cable abnehmbares Netzanschlusskabel
DIMENSIONS (INCLUDING FEET AND HANDLE)
Weight 13.9 kg / 31 lbs Width 520 mm / 20.5″ Height 420 mm / 16.5″ Depth 240 mm / 9.4″
Schönes Posting und feine Bilder
Gruß Gerd
Is it loud enough to gig with?
Pete67
No problem at all. Used it several times now with a blues band, master volume around 10 o clock. For soloing I use a Marshall Bluesbreaker II in boost mode. Sorry for late answering.
Conny Martin