Monthly Guitar March: Saitenwechsel und -wahl

Manche hassen es neue Saiten aufzuziehen und lassen nicht selten diese Prozedur in einem Gitarrenladen vollziehen.

Je nach Gitarrentyp vollzieht sich ein Saitenwechsel leicht bis äußerst nervig. Gitarren mit Floyd Rose-Vibrato gehören zu den eher schwierigen Klampfen. Stratocaster oder PRS mit Lockingmechaniken oder den Vintagemechaniken (der Saitenbeginn wird gekürzt und in die Mechanik oben eingesteckt! ) zu den einfachen, wobei es mitunter mit dem Fender-Vibrato was die Stimmstabilität angeht, natürlich Probleme gibt. Viele blockieren das Vibrato wie bei einem Hardtail. Neue Saiten hauchen einer Gitarre neues Leben ein und sorgen für sauberen Klang.

Wie oft muss man denn die Saiten wechseln?

Kommt darauf an, wie oft und wie lang man spielt, ob man feuchte Hände sprich schweißige Finger hat oder ob man nach dem Spielen die Saiten abreibt. Die größten Feinde der Saiten sind Schmutz, Fett und Feuchtigkeit. Generell sollte die Gitarre nach Gebrauch in einem Gigbag oder Koffer aufbewahrt werden.

Ich wechsle die Saiten prinzipiell vor jedem Auftritt. Spiele die Gitarre dann ein bisschen ein und stimme nach. Ein Zeichen, dass ich die Saiten wechseln muss, ist für mich stets die umwickelte D-Saite. Fährt man unter die Saite und spürt die Unebenheiten, die durch den Bunddraht entstanden sind, dann ist es Zeit für den Saitenwechsel. Deutlich wird es auch bei der dünnen E-Saite, wenn man bei Lockerung selbiger auch die Abdrücke der Bünde im Draht spürt.

Saitenwechsel wie ?

Im Netz sieht man oft, dass alle Saiten nach Lockerung zunächst durchgeknipst werden. Ich tue das nicht, sondern beginne mit der tiefen E-Saite, wechsle sie und wende mich dann nach und nach den weiteren Saiten zu. Ich möchte nicht, dass das Tailpiece oder die Brücke bei der ersten Methode irgendwie verstellt bzw. ohne Saiten lose wird. Benötigt das Griffbrett Öl, so trage ich das behutsam vor dem Saitenwechsel auf.

Die Krux mit dem Saitenaufziehen, Stimmen bzw. der Verstimmtheit

Hier liegt oft der Fehler, den die meisten Gitarristen machen. „Meine Gitarre hält nicht die Stimmung…“ „Die Mechaniken taugen nichts..“ „Ich brauche andere Saiten, die halten nicht die Stimmung“

  1. Saiten durch die Brücke einführen, durch das Loch des Stimmwirbels, eine Saitenwindung über dem Loch, das Ende der eingefädelten Saite darunter , zweite Saitenwindung nun unterhalb, das Saitenende ist nun quasi eingeklemmt. Wenn man dies öfter gemacht hat, weiß man, wie viel man überstehen lassen kann. Eigentlich sollte man zu viele Windungen an der Mechanik vermeiden. zu viele Windungen können die Stimmung beeinträchtigen. Zudem wenn die Windungen nicht ordentlich nebeneinander liegen.
  2. Das Wichtigste: Sind die Saiten aufgezogen, kommt der wirksamste Schritt gegen Verstimmung der Gitarre: Schlupf ausziehen. Man fasst die vorgestimmte Saite mit rechter und linker Hand gleichzeitig zwischen Daumen und Zeigefinger auf Höhe (linke Hand) 5. Bund und über den Pickups (rechte Hand). Nun drückt man bzw. zieht man die jeweilige Saite dem Daumen nach unten, der Zeigefinger drückt hingegen die Saite nach oben. Nun wird nachgestimmt und der Vorgang solange wiederholt bis die Saite sich dadurch nicht mehr verstimmt. Erfahrungswert ca. 4 – 5 Mal.

Saitenstärke?

Bis Ende der 80er Jahre habe ich 9er-Sätze gespielt, aber dann bis heute nur noch 10er- Sätze und eine Zeitlang auch 10er-Sätze mit extradicken-Bass-Saiten 30, 42, 52, die Gary Moore auch verwendete. Jetzt greife ich seit 2006 zu 10-13-17-26-36-46. Mit 10ern klingt eine Gitarre einfach kräftiger und hat mehr Druck und Bass.

Nur zwei Windungen genügen, der überstehende Teil (das gekappte Ende der eingefädelten Saite ist zwischen den Windungen „eingeklemmt“!)

Viel Erfolg beim Saitenwechseln!

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