Früher in der Zeit ohne Homepages war die Suche nach Auftrittsmöglichkeiten noch eine ganz andere. Man war mit dem Auto in der fränkischen Provinz unterwegs um eventuelle Auftrittsmöglichkeiten in Form von Kneipen und Wirtshäusern zu erkunden. Meist waren die Anfragen dann, wenn man den Inhaber selbst erwischte wieder schnell vom Tisch bzw. wenn man in den Lokalitäten die Leute sah, die darin verkehrten. Aber wir taten auch gute Locations auf, die wir oft mit Black Bird
oder Klopstock über Jahre hinweg bespielen durfte. Damals waren es aber im Gegensatz zu heutigen „Der Hut geht rum“-Auftritten, echte, das heißt es wurde ein Eintritt verlangt, den man nach getaner „Arbeit“ mit nach Hause nehmen durfte.
So klapperte man diverse Läden ab. Eine gute Informationsbörse war hier natürlich der „Musik-Treff“ von Kilian Stein in der Seinsheimstraße. Hier wurden dann auch die Erfahrungen mit den Wirten und Veranstaltern ausgetauscht. Ein böser Verein waren hier zum Beispiel die Freaks aus Kolitzheim, wie schon in der Biographie erwähnt, die in ihrer Kneipe „Neu Amsterdam“ die Bands reihenweise über den Tisch zogen.
Bisweilen waren die Locations schon strange. Ich erinnere mich an eine ganz besonders. Mit Black Bird hatten wir 1981 in Gnötzheim, Ortsteil von Martinsheim im südlichen Landkreis Kitzingen, schon mal gespielt. Es galt also für Klopstock eine eventuellen Auftritt dort fix zu machen. Hugo, seine Frau Gertrud und ich sind dann an einem Spätnachmittag von Oberbreit dorthin gegondelt. Der Kneipier, ein richtiger Freak, freundlich und nett, war auch vom Vorschlag eines Klopstock – Gigs sehr angetan und man kam so recht gut ins Gespräch. Allerdings machte der ganze Laden einen recht runtergekommenen und schmuddeligen Eindruck. Der freundliche Typ meinte dann, ob wir nicht ein Schnäpschen mit ihm trinken wollten. Wir hatten nichts dagegen und so lotste er uns hinter dem Tresen in eine Art Küche mit Fenster, holte eine Flasche Korn oder Birne hervor und schenkte jedem ein Stamperl ein. Sehr nett. Er ging kurz raus und wir hoben die Gläser einstweilen, die wohl über Wochen kein Abspülbecken gesehen hatten und milchig trüb bzw. verschmiert waren. Uns grauste es. Er kam zurück und wir waren genötigt die Brühe hinunterzukippen. Wir haben es wahrscheinlich auf Grund des hohen Alkoholgehaltes überlebt. 🙂
Stimmt, wenn du es sagst. Ich habe nachgeschaut: Es war das Wochenende vom 20.5/21.5. 1983. Mit Klopstock war es der 25.2. 1984. Mit Black Bird haben wir 7-mal dort gespielt.
Gruß
Conny