Gibson VOS Film
Gary Moore Interview! Achtung sehr laut!
Gary Moore @ Marshall Factory
Gibson VOS Film
Gary Moore Interview! Achtung sehr laut!
Gary Moore @ Marshall Factory
Es war eine alljährliche, echte Tradition der Familie Martin/Hessenauer.
In der Woche vor Schulbeginn hieß es den Segen des guten Gottes für ein erfolgreiches Schuljahr einzuholen. Dieser Pflichttermin fiel niemals aus.
Mit neuen Klamotten ausstaffiert
Sonnig war es an diesem Tag in der Woche vor Schulbeginn eigentlich immer. Herbstsonne, gefärbtes Septemberlaub und angenehme sommerliche Temperaturen. Beste Voraussetzung also für den interfamiliären Wallgang zum Käppele. Gestartet wurde im Mittleren Neubergweg bei Tante Ilse, die uns stets begleitete, damit wir nicht vom rechten Weg abkämen. Eingekleidet waren wir immer in neuen Klamotten, die jedes Jahr vor Schulbeginn gekauft wurden. Mutter hatte gewöhnlich Verschiedenes zur Auswahl vom Wöhrl herbeigeschleppt. Zu der Zeit waren farbige Feinkordhosen in typischen Herbsttönen sehr beliebt. Dazu ein schönes kariertes Hemd, ein beiges Jäckle nicht zu warm und dann schöne hellbraune Wildlederstiefeletten mit Kreppsohle. Übergeben mit der Warnung „Spiel´damit ja kein Fußball, sonst sähen sie gleich wieder aus…!“
Zum Käppele-Gang sauber angezogen. Insgesamt waren wir immer zu sechst: Tante Ilse plus meine drei Cousins Erich, Michael, Matthias, mein Bruder Schorsch und ich.
Die Marschroute
Marschroute war immer die gleiche: über Keesburgstraße, Studentenhaus, Löwenbrücke und dann den Stationenweg hoch zum Käppele. Halt! Den rechten Fuß in den Fußabdruck der Mutter Gottes reinpressen. Mann, die hatte große Füß´ gehabt! Mindestens 58!
50.- DM zahlen
Dann weiter hoch zur Wallfahrtskirche. An der Klosterpforte dann : „Für jeden eine Messe für ein gutes Schuljahr!“ 50.- Mark für den „Ablasshandel“ wechselten den Besitzer. Schon ein gutes Gefühl Schulglück gekauft zu haben! Eigentlich kann ja nix mehr schieflaufen! Schuljahr gebongt. Dann rein zu den Votivtafeln „Maria hat geholfen“ und den dreckig-gelben wächsernen Körperteilen. Vor der Gnadenmadonna im rußigen Andachtsraum Kerzen angebrannt. Ein Zehner für das Licht im „Wallfahrtsnachbau“. Vaterunser in der Kirche plus kurzes Verweilen auf Knien. Also wenn das Schuljahr nicht gut wird! Vielleicht hätte ich manchmal noch ne Runde länger knien sollen, damit der liebe Gott mir einen allumfassenden göttlichen Freibrief für Mathematik implementiert hätte. Endlich raus aus der Kirche.
Auf zur “Molkenkur”
Jetzt kam nämlich das Wichtigste. Hinauf zur „Molkenkur“, da wo heute der „Nikolaushof“ residiert, stand gleichnamiges Gasthaus. Jetzt öffnete Tante Ilse den Geldbeutel und jeder bekam nach den „heiligen“ Handlungen sein „irdisches“ Eis. Gott sei Lob und Dank! Der Höhepunkt des Tages in nagelneuer Kluft auf `nem Mäuerchen mit seinen besten Freunden, das waren wirklich meine Cousins und Schorsch, sitzend, leckeres Eis zu schlecken. Mist – das Eis tropft auf die neue Hose. „Hammer gleich“. Ilse zieht ein Taschenbuch aus der Handtasche, benetzt es leicht mit Spucke und der Fleck verschwindet von der Hose – ein Wunder! Eben ein heiliger Ort hoch über Würzburg. Zurück ging es dann über die Anna-Schlucht. Wehmut kam auf: Schulbeginn nun unausweichlich! Bis wir wieder zum Käppele gehen, dauert´s recht lang! Hoffentlich vergessen die Franziskaner die bezahlten Messen nicht zu lesen.
Eine meiner Lieblingsgeschichten. Viel Vergnügen beim Lesen!
Katholisches Würzburg, katholische Eltern, katholische Kinder heißt Sonntagsgottesdienstpflicht! Jeden Sonntag waren mein Bruder Schorsch und ich wahnsinnig motiviert den Gottesdienst zu besuchen. Denn eigentlich war der Sonntag der einzige Tag, an dem wir ausschlafen konnten bzw. eine ruhigere Kugel schieben konnte. Samstags war ja damals bis 11.20 Uhr Schule, danach war Mitarbeit im elterlichen Betrieb angesagt. Unsere Eltern gingen entweder am Samstagabend oder in aller Frühe zur Messe. Für uns war immer die 10 Uhr Messe in der Franziskaner Kirche angedacht. Sonntags war Jeanstrageverbot. Zum sonntäglichen Messegang „durften“ nur Stoffhosen in Grau oder Schwarz getragen werden. Diese Dinger kratzten furchtbar, also besaßen einen miserablen Tragekomfort, der vor allem auf den ersten hundert Meter einen staksigen Gang zur Folge hatten, denn das Kratzen ließ erst leicht nach, wenn sie „warm“ gelaufen waren. Die Hosen wurden generell beim Wöhrl (damals noch in der Eichhornstraße, wo heute ein Drogeriemarkt drin ist) gekauft.
Mutter ging dort immer allein einkaufen und brachte tütenweise Hosen, Jacken und Pullover zur Auswahl mit. Werktagabends war im Wohnzimmer dann „Kleiderprobe“. Was nicht gefiel, wurde von ihr am nächsten Tag zum Wöhrl zurückgebracht. Eigentlich war´s schon so ähnlich wie heute mit dem Online-Shopping. Anprobieren und bei Nichtgefallen mit Mutter zurückschicken. Sonntags vor dem Kirchgang also Wöhrl-Stoffhosen in Schwarz oder Grau an. Entsprechend jämmerlich begann also der Sonntag, an dem ich mich lieber ganztägig mit den Elastolin-Figuren “herumgeschlagen” hätte. Wir bummelten also in mäßigem und etwas breitbeinigen Schritt Richtung Theaterstraße und sinnierten über unser strategisches Vorgehen, denn unsere Mutter fragte uns bisweilen über den Gottesdienst aus: Evangelium ?, Predigt? und wer? so drin war! Als wir endlich durch den Seiteneingang in den Weihrauch geschwängerten Sakralraum eintraten, waren schon die ersten fünf Minuten rum. Damals waren die Kirchen noch proppenvoll. Wir positionierten uns dann immer geschickt links an einem Rittergrabmal der Wetzhausener gleich neben dem Seiteneingang, also in der Nähe des Fluchtweges .
Unsere Blicke scannten die anwesenden Gläubigen: Irgendein Bekannter dabei? Nö. Merk´ dir das Evangelium! Der Anfang der Predigt ist auch noch wichtig. Dann erfolgte der geordnete Rückzug – im Notfall konnten wir Rede und Antwort stehen. Endlich draußen. So jetzt haben wir noch mindestens 25 Minuten Zeit – vor 11.15 Uhr brauchen wir in der Semmelstraße nicht aufzuschlagen. Wer nun glaubt, wir wären ziellos durch die Innenstadt gebummelt, irrt sich gewaltig. Also auf! Erst einmal zum Vogel Peter ( damals die Zoohandlung in der Ursulinengasse). Und für uns als Aquarianer besonders attraktiv. Mal gucken, ob der neue Fische in den Schauaquarien hat. Noch eine Menge Zeit – dann statten wir dem Samen-Fetzer am Barbarossa-Platz/ Ecke Kaiserstraße auch einen Besuch ab: „Schau´mal, dem sind ein Haufen Fische verreckt! Die haben alle die Pünktchenkrankheit! Glaub´jetzt können wir heim.“ Kurz vor der Metzgerei gingen wir unser „Alibi“-Angaben noch einmal durch. Wer war noch in der Messe? War nicht die Frau Hahnenkamm drin? Stimmt – wenn du´s sagst, die war drin! “
Anfang der80er, bis zur Öffnung des Musik-Treffs in der Seinsheimstraße , war das Musikgeschäft „Wittstadt“die „Traumlocation“ für die Amateurmusiker. Geschäftsinhaber war damals Herr Auer, seinerseits meines Wissens professioneller Blasmusiker und Arrangeur für Bläsersätze. Ihm zur Seite stand Frau Seubert(h), eine Art Geschäftsführerin, einige Angestellten und Azubi-Knechte bzw. Mägde, die unter dem Choleriker und Despoten leiden durften. Das Geschäft war da, wo heute in der Kaiserstraße der Tamaris-Schuhladen ? zu finden ist. Der Unterschied zum Deußer-Musikhaus auf der Juliuspromenade bzw. später in der Karmelitenstraße war, dass bei Herrn Auer die damals angesagten Marken zu erstehen waren. Bei Deußer gab es vor allem deutsche Musikinstrumente wie Allsound oder Dynacord und vor allem die aus Asien stammenden Luxorgitarren, meist Nachbauten amerikanischer Modelle, aber auch unerschwingliche, weil überteuerte USA-Modelle und Marshall-Verstärker.
In der Kaiserstraße dagegen herrschte „Ibanez“ und das weitere Roland-Meinl-Sortiment aus Neustadt/ Aisch. Zudem gab es Maine-Verstärker, Fender und Gibson.
Manchmal dachten wir uns ,es müsste einen Auerischen Verbindungstunnel nach Neustadt an der Aisch gegeben haben, denn stets waren die neuesten Ibanezmodelle und die der Ablegerfirma Cimar erhältlich. Und alles zu extremen Sonderpreisen!!! Dieses Wort stand dann immer auf der Kaufquittung. Hintergrund: Es gab für ein solches Instrument eigentlich keine Reklamation. Quasi gekauft wie gesehen. Gleich zwei Meter hinter der Glastür rechts im Auerschen Reich prangte ein großes Farbfoto, bis heute unvergessen: Herr Auer im grauen Anzug mit Brille und neben ihm – die farbige Schlagzeuglegende – Billy Cobham. Da wurde man als Amateurmusiker ganz klein. Aufgenommen war dieses, so weit ich weiß, bei Meinl.
Dieses Musikhaus wäre eigentlich ein Eldorado für alle Musiker gewesen. Auch wenn es im hinteren Bereich, da wo die begehrten Instrumente hingen, sehr eng zuging. Aber man hat sich nicht getraut, lang zu verweilen. Hier an dieser Stelle meine subjektiven Eindrücke, warum dies so war:
Das Verkaufspersonal wurde angetrieben möglichst schnell eventuelle Käufe über die Bühne zu bringen. Langes Antesten unerwünscht. Die Lautstärke war herunterzufahren. Plötzlich auftretender grantelnder„Auerhahn“, der den Knechten die Leviten las, sie lautstark tadelte , dann zu anderen Aufgaben wegschickte, da verging einem schnell das Antesten. So etwa muss es Adam und Eva gegangen sein, als sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Hinzu kam oft noch ein starrer und drohender Blick von Frau Seuberth. Ich muss sagen, ich war davon ein bisschen ausgenommen, denn Frau Seubert(h) kaufte regelmäßig in unserer Metzgerei in der Semmelstraße ein.
Sonntags, den Gottesdienst schwänzend, bin ich oft vorbei um die frisch dekorierten Schaufenster mit den Musikinstrumenten zu bestaunen und die mit schwarzen und roten Eddingstiften beschriebenen weißen Kartons begierig zu lesen, die unter die Gitarrensaiten geschoben wurden: Sonderpreis statt…… nur…….. Aber froh muss ich sagen waren wir schon, einen Laden mit attraktiven Preisen in der Nähe zu wissen. Ehrlich! Insofern hat die Kaiserstraße in den letzten Jahrzehnten gute Fachgeschäfte verloren, denn 50 m vom Barbarossa Platz gab es noch eine weitere Musikalienhandlung namens “Holm Pälz” ? oder so. Habe leider keinen Eintrag darüber im Netz gefunden.
Vielen Dank für die netten Kommentare unten! Auf Facebook (Konrad Martin Alabama Bar) findet ihr auch ein Video von unserem Joe Bonamassa Cover “Bridge To Better Days” von Sylvia H. aufgenommen. Das fängt die Stimmung an diesem Abend recht gut ein.
Earl Grey Setup – alle Photos von mir selbst…. zuerst ein Blick in den Toilettengang….
Eine der wohl bekanntesten Akustikgitarren dürfte die J 45 von Gibson sein. Sie ist des Songwriters “Workhorse”. Was viele nicht wissen ist, dass das Vorgängermodell, also Prewar-Modell, die J 35 war. Sie wurde erstmals von 1936 bis 1942 produziert und anschließend von der J-45 abgelöst. Man wollte zu Beginn der 30 Jahre auf Grund der allgemeinen schlechten Wirtschaftslage eine günstige Gitarre für jedermann anbieten.
Aus diesem Grund verfügten die Modelle nicht über Gibson Inlay – Logos, sondern über ein einfaches Skript-Logo. Ebenso gab es kein Halsbinding. Der Korpus bestand dennoch aus massivem Mahagoni und massiver Fichtendecke, des weiteren gehörten zur Ausstattung Knochensattel, Griffbrett und Steg aus Palisander. Das Halsprofil war kräftig. Auf dem Steg sind 2 Permutteinlagen zu finden, die die Schrauben der Stegbefestigung abdeckten. Die Tuner waren von Kluson.
Die J 35 wurde ab 2013 wieder mit dem Banner Logo “Only A Gibson Is Good Enough” aufgelegt und bis circa 2017 oder so angeboten.
Charakteristisch ist nach wie vor das “Tiger”-Schlagbrett.
Mit der Gibson J-35 30s Faded lässt der Hersteller im Rahmen seiner aktuellen Faded-Serie eines seiner frühen Dreadnought-Modelle aus den 30er-Jahren wiederaufleben. Die Letztere setzt auf die gleichen Proportionen und Hölzer, schlägt aber bei der Beleistung im Vergleich zur J 45 auf ein historisches weiteres X-Bracing des Korpus , was sich natürlich auf einen brillanteren Klang auswirkt.
“The J-35 evolved from the Jumbo in 1936, a time when the Great Depression was still wreaking havoc on Americans. Gibson developed the J-35 to be a pared-down model that still offered musicians a warm and balanced instrument. The J-35 30s Faded delivers every bit of the seasoned, vintage look, feel, and sound of our iconic J-35, with a satin nitrocellulose finish that only adds to its rich legacy and undeniable vintage vibe. Discerning flattop players will love the rich, full-bodied tone from this vintage-inspired, round-shoulder beauty, along with its superb playability and simple aesthetic charm. Includes a hardshell case.”
Samstag in der Alabama Bar unter dem Motto “Le(t)s Paul” mit Covers von Gary Moore, Joe Bonamassa, Peter Green, Bad Company, ZZTop u.v.m 4.2. 23 21 Uhr