Ich bin betroffen. Gestern Abend das Bild der “Kiligitarre” auf Peter Schäblers Facebook-Seite mit Trauerflor war deutlich. Kili ist verstorben. Sogleich kamen all die vielen Erinnerungen an wunderbare Zeiten in mir hoch, Gespräche bei vielen Zigaretten und Kaffeetassen im Musik-Treff in der Seinsheimstraße. Später dann in der Verbacher Straße und in Sommerhausen. Kilians und Christls Musikgeschäft waren eine Institution, fernab von den unterkühlten Läden wie Wittstadt und Deußer. Du gingst hin, hast in der Schallkabine getestet und in der “Musiknachrichtenbörse” alles erfahren, was sich so tut. Heim und Herd zugleich für alle Amateurmusiker in Würzburg und Umgebung. Es wurden Musiker–Kontakte geknüpft. Ohne den Musik-Treff wäre manche Band (auch Klopstock vielleicht) niemals entstanden. Es wurden mögliche Auftrittsorte gefunden usw. Und da saß dann der Kili mit seinem Bass auf den Oberschenkeln und hat geübt. Die Füße haben den Takt vorgegeben. Die verrücktesten Taktarten und waghalsige Melodiebögen kamen zu Gehör. Musik gemacht habe ich auch das ein oder andere Mal mit ihm. Ich erinnere mich an einen Nachmittag im Salon 77 draußen im neuen Hafen. Bandprobe mit einem Schlagzeuger, und dann Kilians trockene Bemerkung: ” Alter, du bist nicht in der Time.” Der Schlagzeuger hat fast geweint. Oder an einen Besuch im Keller unter dem “Bistro Camaret” in der Neubaustraße, da waren Jamie (+), Harald Glotzbach (+) und Helge Barabas dabei, da gings auch rund. Ja das war nie einfach für den Rhythmusgeber. Christel hatte es bisweilen nicht leicht, wenn Kili wegen Lieferanten oder nervigen Kunden stinkig war. Manche der Kunden waren auch schon strange. Kili hat dann kurzerhand das Weite gesucht, 150 m Richtung Innenstadt, und sich ne Schorle gegönnt. Ich muss zugeben, dass ich niemals irgendwie mit Kili in Streit geriet. Für mich war er immer ein guter Ratgeber und Freund, mit dem ich mich bestens unterhalten konnte. Und lachen. Über die vielen Geschichten, die er erzählte, zum Beispiel über die Zeit, als Christl und Kilian mit Kilians Bruder Martin über dem Weinlokal Buhl wohnten. Kilian musste die vielen “Frauen”- Anrufe, die seinem Bruder Martin galten, abwehren: “Hier sein Boy von Massa Martin, Massa Martin sein nicht da!” Es war einfach eine wunderschöne Zeit, auch um Univorlesungen zu schwänzen. Eben “Hörsaal” Musik Treff.
Ein Laden war es, in dem wir die angesagten Marken zu guten Preisen fanden: Peavey, Washburn, Marshall, Gibson….. Und Kilis und Christls Hilfsbereitschaft waren groß zum Beispiel, wenn wir eine größere PA-Anlage leihen mussten. Kilian hat einen riesengroßen Anteil an der Würzburger Musikszene.
Danke Kilian und Ruhe in Frieden. Dir Christl, wünsche ich viel Kraft!

Ein guter Nachruf. Möge er in Frieden ruhen.
Kilian und Christel waren sowas wie Ersatzeltern für mich. In der Tat war der Musik Treff viel mehr als nur ein Musikladen für mich- Hausaufgabenbetreuung, Vermittlungsstelle mit der Mutter und natürlich Treffpunkt mit den damals großen Musikern der Stadt z.B. von Four Wheel Drive oder Klopstock. Fast täglich bin ich nach der Schule im Laden gewesen. Kili war mein erster Basslehrer- Christel hat mir in Rechnungswesen geholfen und der Conny in Englisch :-)! Ruhe in Frieden Kili- ich hab´ Dich lieb- Frank.
Hallo Frank, ein Dankeschön für deinen Kommentar. Gruß Conny
ja so war es…. bei der “Schallkabine” musste ich schon
eine Träne verdrücken
Danke für deinen Kommentar Thomas. Gruß Conny
Oh man, wenn ich das lese kommen mir die Tränen. Auch ich war nach der Schule immer wieder im Musik-Treff in der Seinsheimstr. und dort habe ich dann auch meine erste E-Gitarre gekauft..
Ach Gott Christel, es tut mir unendlich leid… Ich wünsche dir viel Kraft. Wenn du irgendetwas brauchst, du weiß wo du mich findest.
Hallo Stefan,
vielen Dank für deine Erinnerung.
Gruß Conny
Vielen Dank für die Zeilen,
Juli und Christel haben mich musikalisch über Jahrzehnte begleitet und auch mich hat die Nachricht hart getroffen
Danke für deinen Beitrag. Gruß Conny
Danke Konny, das hast du schön geschrieben.
Kilian und Christel waren für mich auch so etwas wie Ersatz Eltern. Man hat das Gefühl, da stirbt immer etwas eigene Jugend mit.
Liebe Grüße Achim
Guten Morgen, Danke für deinen Kommentar. Gruß Conny