Würzburger Geschichten: Wie man für einen Bandauftritt plakatiert hat und die CSU- Mitglieder fernblieben.

In den früheren 80 er Jahren hatten wir bei unserer Band Black Bird eine Sängerin, deren Vater Drucker bei der Main Post (?) war. Abundzu konnte er für Probedrucktests Plakatvorlagen durchjagen. Das war cool. Nachdem uns die Sängerin verlassen hatte, gab´s keine Plakate mehr. Jetzt legten wir selbst Hand an: Eine Schablone aus Styropor wurde angefertigt, Farbdosen und Papier besorgt und in unserem Garten wurden am Fließband Plakate DIN A 2 produziert. Die Plakate haben wir dann überall zum Trocknen aufgehängt. Zu dumm war, dass die Schablone immer von den Farben zerfressen wurde.

Die folgende Tat dürfte nach beinahe 40 Jahren verjährt sein. Es war ein Gig im AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg, Sartoriusstraße) ausgemacht. Also musste wie üblich von uns plakatiert werden. Wir waren mit meinem R4 fleißig unterwegs und kurvten durch die Stadt mit Tapetenleimeimer und einer beträchtlichen Anzahl selbstgemachter Plakate. Da gab es einen fetten Lüftungsschacht am Würzburger Marktplatz, der ringsum plakatiert war. Da hingen allerdings schon frische Plakate der Argo-Konzertagentur. Nun sahen wir die Stelltafeln der Würzburger CSU, die für den Stadtparteitag rings um den Marktplatz installiert waren. Eimer raus und Plakate an die Stellwände – die sieht jeder – Bombenwerbung mitten in Würzburg. Zu dumm, dass Wochen zuvor ein uns bekannter Schelm, die Helmut Kohl-Plakate mit einem eigenen Slogan versehen hatte. Das Original hieß „Kohl kommt“ und mutierte in der Nacht zu „Kohl kotzt“. Zwei oder drei Tage später sehe ich im Lokalteil des „Würzburger Volksblatt“ unser Plakat: Black Bird mit Barbara Stamm und Franz Gerstner mit

entsprechendem Kommentar: ….eine Unverschämtheit jetzt sollten eigentlich alle demokratischen… Unser Schlagzeuger fand das gar nicht witzig und machte uns die größten Vorwürfe. Bei unserem Konzert im AKW war allerdings trotz Werbung keiner von der CSU  anwesend. 🙂

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