Wie versprochen der Kurzkrimi… Teil 1

Conny Martin

„Ich schreibe einen Krimi“

Hinweis:

Alle Personen, Orte und Handlungen in diesem Kurzroman sind fingiert. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Institutionen sind rein zufällig.

Würzburg 2022

Copyright cmartin

Kapitel 1/ Teil 1

Plötzlich Ruheständler

Ich bin Norbert Wasner. Meine Freunde sagen Nobbi zu mir. Im Ruhestand, also einer dieser Weißkopfindianer, die zu allen Tageszeiten die Stadt unsicher machen können und ihre Lebensmittel-Einkäufe prompt dann, so kurz vor Ladenschluss, zu tun gedenken, wenn die arbeitende Schicht nach langem Tagwerk an den Kassen mit den Hufen scharrt. Man kann in den Gesichtern lesen, der hätte mich doch vorlassen können mit seiner Butter und den zwei Joghurt. Jetzt selbst Weißkopfindianer vermeide ich es doch strikt zu diesen abendlichen Stoßzeiten einzukaufen. Freie Tagesplanung, aus und vorbei mit der Arbeiterei, dem Dienst. Endlich Zeit. Tun, was man schon immer tun wollte. Ewige Ferien – bis zum Tod. Seit dem 1. August ist´s so weit. Retired wie der Amerikaner sagt. Erst mal die Sommerurlaubszeit genießen und dann gleitet man gewiss schon etwas assimiliert locker in den verdienten Ruhestand, den Herbst des Lebens. Langweilig wird dir´s ja nicht. Du mit deinen vielen Hobbys, sagen Freunde und Verwandte. Da haben sie nicht Unrecht: Handy, Hund, Kochen, Gitarre, Wandern, Musik, Radfahren, Lesen, gelegentlich 6. Eigentlich Vollbeschäftigung. Daneben die notwendigen Alltagstätigkeiten.  Zu Fuß mit Hund oder E-Bike Besorgungen tätigen. Vor allem Lebensmittel einkaufen. Einen geruhsamen Einkauf genießen. Automatisch ergibt sich eine Rangliste der Supermärkte mit den attraktivsten Kundinnen oder dem gutaussehenden und freundlichem Personal. Darf man das überhaupt noch schreiben bzw. solche Gedanken haben? Naja der Discounter N. um die Ecke steht auf jeden Fall in der Rangliste ganz unten. Anders der Lebensmittelmarkt T. Schon am weitläufigen Parkplatz ersichtlich, dass hier die Reichen und Schönen einkaufen. Schwarzer SUV reiht sich an weißes Cabrio. Gut gestylt steht man an der Kasse. Lässig. Manche allerdings mit ihren quengelnden Rotzlöffeln bestraft, genervt. Das freut mich bisweilen diebisch, wenn die Bälger der Grazien sich so richtig aufführen. Sven-Balthasar gib` jetzt Ruhe. DU hattest schon zwei Müsliriegel. Manch andere in Gedanken versunken oder gelangweilt durch die Räumlichkeit blickend. Wenn man die Gedanken lesen könnte, das wär´ spannend. Von wegen die Gedanken sind frei. Wahrscheinlich würde man sich wundern. Was denkt jetzt wohl jene gut aussehende Frau Arndt aus der Nachbarschaft vor mir. Anfang 40 schätze ich mal. Die ist Hausfrau, weiß ich. Ein Grundschulkind – männlich. Mann hat ein Autohaus der Marke M. Der silberne M-SUV  steht in der Garageneinfahrt. Sie ist nur mit dem SUV unterwegs: Kind zur Schule bringen und abholen, zum Einkaufen, den Kleinen bei Freunden abliefern, montags und donnerstags Fitness-Studio, zum Tee bei Freundin X, zum Spielplatz kurven, Laufen kommt gar nicht in Frage. Hornhaut an den Füßen Fehlanzeige. Was da an Diesel wohl täglich reinläuft? Irgendwie ein tolles Leben. Nur schön sein, das Leben genießen, sich mit den Freundinnen zum Latte treffen, sich um den kleinen Prinzen verwöhnend sorgen. Abends dann den Gatten empfangen. Ja dann hat sie wieder ihre Ruhe bis zum Wochenende. Da fällt mir ein, die Zugehfrau kommt dreimal in der Woche. Schon interessant, was einem alles so auffällt, wenn man Zeit hat. Früher beim Gassi gehen nur an den vergangenen Arbeitstag gedacht bzw. den nächsten in Gedanken vorbereitet, nachdenklich durch die Gegend gestapft. Hoffentlich macht Stanley bald, dass ich wieder heimkomme. Jetzt genießt man, der Blick schweift. Stanley kackt jetzt vier – statt zwei Mal. Man geht kreativ spazieren. Was spielt sich wohl gerade hinter den Mauern der Villa von Rögels ab? Wo Herr Schmitt so aufgebrezelt hinfährt? Das sieht nach baldiger Scheidung aus, seine Frau habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Banalitäten wechseln sich mit einschneidenden, ernstzunehmenden Beobachtungen ab. Familie Gabriel sollte ihre Hecke zur Straße unbedingt schneiden lassen. Dass, die das nicht sehen. Oh, das Haus von Prof. Funke wird entkernt. Verkauft. Naja, die waren ja beide dement. Schätze, Grundstück in dieser Lage auf zwei bis drei Millionen. Die Erben dürfen sich freuen. Der Herr Anton aus dem Maintal Weg ist ein seltsamer Typ. Seine Mutter unnahbar. Grüßen tun die nie. Lieblingshobby den silbernen Morgan-Oldtimer pflegen und mit dem dunkelgrünen Land-Rover zur Dämmerungszeit auf die Pirsch, hinten dann die offene Kiste für das Wildbret.

Kochkunst

Was koche ich heute Mittag? Danach richtet sich der Einkauf. Spaghetti mit Hackfleischsoße hatten wir erst, das geht zwei Wochen lang gar nicht. Bratwurst auf keinen Fall. Sarah mag nicht so viel Gebratenes. Ich muss unbedingt mein Kochrepertoire vergrößern. Dass sie mir zum Geburtstag Ende August das „Bayerische Kochbuch“ – ein Standardwerk für Hausfrauen und –männer – schenkte, ist als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Mal schauen, was hier im Kühlregal zu finden ist. Rindfleisch geschnetzelt. Gulasch jawohl. Das kriege ich hin. Tomatenmark und Zwiebeln habe ich am Wochenende bei N mitgenommen. Dazu Breitbandnudeln. Kartoffeln versuche ich, wenn möglich, zu vermeiden. Schälen, klein schneiden, dann dämpfen oder kochen im Schnellkochtopf, schälen und dabei Finger verbrennen. Reis oder Nudeln sind einfacher. Am besten der pappige Basmatireis. Jetzt verstehe ich Sarah, wenn sie sich ärgerte, als wir immer am Tisch über das Essen die Nase rümpften. Schon wieder Salat. Kocht erst mal selber. Jetzt weiß ich, wie sie das gemeint hat. Am Anfang war es schon stressig, ein tägliches zwei bis dreigängiges Mittagsmenü vorzubereiten. Inzwischen bin ich da gelassener, denn Sarah war es nach acht kulinarischen Wochen  überdrüssig, täglich hochwertige mit Sahne oder Sherry verfeinerte Speisen zu sich zu nehmen. Ich habe reduziert. Suppen sind seit Dezember ein wichtiger Magenfüller. Da ist schon mal, wenn Sarah  zum Mittagessen erscheint, der erste Hunger schnell gestillt. Sie mag meine Suppen, vor allem die Gemüsesuppen. Und das ist nicht schwierig. Der gewiefte Hausmann kocht wöchentlich am besten 5 Liter Gemüse- oder Knochenbrühe, füllt das Ganze in Schraubgläser und schon steht der täglichen Suppe nichts mehr im Wege. Suppenvielfalt gut – Desserts noch ausbaufähig: Schokopudding, Vanillepudding, Dr. Ö-Paradiescreme, Joghurt mit Marmelade, Obstteller. Das ist meine Nachtischpalette. Glücklich bin ich, wenn vom Wochenende noch Kuchen da ist, dann gibt es nämlich selbigen mit Kaffee oder Caro-Kaffee mit Keksen als Nachtisch.

Tagespläne

Ich hatte mir vorgenommen, Musik zu hören. Alle CDs, die ich seit den frühen Neunziger Jahren erstanden hatte, wieder mal rauszukramen, sich mit  Asterix-Comics und einer Tafel Schokolade auf dem Wohnzimmersofa gemütlich einzurichten und die Seele baumeln zu lassen.  Die SD-Karte meines Handys ist randvoll mit mp3-Dateien, wie bei jedem. Aber ich kam nie dazu in Ruhe Musik zu hören. Jetzt also in Pension Musikgenuss pur in Sicht. Vielleicht sollte ich die unzähligen CDs erst mal wieder ordnen. Gute Idee – wieder über mehrere Stunden beschäftigt. Dabei sich wieder in Gedanken verlieren, zu welcher Zeit, in welcher Stimmung, aus welchem Grund, man sich die Scheibe zugelegt hat. Klar sind noch viele dabei, die den Preisaufkleber auf der CD-Cover-Rückseite tragen. Eben die Zeit vor Amazon. Smartphones gab es nicht. Mit dem Smartphone ist auch der schöne Brauch sich an der Gestaltung des Plattencovers oder die Songtexte mitzulesen ausgestorben. Das Musikerlebnis war früher intensiver, am intensivsten vielleicht in der Vinyl-Zeit. Musikhören wurde zelebriert. Eine volle zwei Quadratmeter große CD-Fläche breitet sich vor mir aus. Im Schrank warten weitere unzählige Stapel auf eine Sortierung. Ich lasse es sein – irgendwann ja. Bald 11. Zeit allmählich mit der Vorbereitung des Mittagessens zu beginnen. Schon bewundernswert wie Sarah das immer so pünktlich hinbekommen hat. In der Kürze eines zwanzig bis dreißigminütigen Zeitkorridors. Momentan brauch ich dafür gut zweieinhalb Stunden. Übung wird den Meister machen.

Gitarre wollte ich auch mehr spielen. Komponieren, Musik aufnehmen, all das, was während des Arbeitslebens liegen blieb. Die kreativen Einfälle, die ich hatte, endlich verwirklichen. Stundenlang. Tägliches Songtitel Tüfteln. Irgendwie kann ich mich nicht so richtig aufraffen. Ich spiele weniger als je zuvor. Wo ist der Elan geblieben? Ich verschiebe es immer auf den nächsten Tag. Morgen wirst du…. Man wird bequem, gerade, weil man so viel Zeit zur Verfügung hat. Es gibt jetzt gewisse Rituale, die wichtig sind. Das späte Aufstehen im Zeitfenster von 6.45 bis 7.45 Uhr. Früher hat der Wecker um 5.30 Uhr die Nacht beendet. Erster Akt nach der Körperpflege Stanley ausführen und füttern.  Das dauert nicht lang, da Stanley am Morgen nicht lange fackelt, damit er sich möglichst schnell in seinem Zwinger die Wampe vollschlagen lassen kann. Sarah hat in der Zwischenzeit für das Frühstück gesorgt. Ausgiebiges Frühstück mit Studium der Tageszeitung bis ca. 9 Uhr. Auf dem WC Handycheck. Dann Computer anwerfen. Einkauf mit Hund, eventuell mit Innenstadtbesuch. Vorbereitung des Mittagessens. Nach dem Mittagessen den Hund gut bewegen bis er im Minimum sich zweimal gelöst hat, dabei Scannen des Weges und der Gebäude im Viertel auf Berichtens werte Veränderungen personaler oder baulicher Art, die ich Sarah meist am Morgen mitzuteilen pflege. Allmählich freut man sich nun auf die Abendgestaltung. Nochmals Computer anwerfen. Youtube, Facebook, Musikforen, Ebay durchforsten. Endlich Abendbrotteller richten mit riesiger Schwarztee-Tasse. Fernsehkiste an. Quizshow im Ersten, dann Krimiserie vom Nachmittag anschauen. Danach ist mir alles egal, denn Sarah übernimmt die Fernbedienung und damit die Fernsehregie. Ihre Frage, was willst du schauen, ist eigentlich nicht ernst gemeint. Bei Gesundheits- oder Liebesdramen schon ein kurzes Nickerchen. Später dann die Bettlektüre – ein absolutes Muss.

Jetzt vergeht die Zeit irgendwie viel schneller als früher. Montag bis Freitag vollzog sich oft so langsam. Ein wahrer Marathon bis zum Freitagabend. Sarah freut sich natürlich, dass sie küchenmäßig unter der Woche entlastet ist. Und mich beschäftigt es am Vormittag. Je länger ich jetzt im Unruhestand bin, desto professioneller und vorausschauender arbeite ich. Ich koche solche Mengen, dass wir  zweimal davon zehren können. Das spart Energie, Ressourcen und Zeit. Nachdem Sarah das auch begrüßt, bin ich mehr und mehr entlastet. Nur Stanley wundert sich darüber, dass kaum mehr Essensreste in seinem Fressnapf landen.

Ich muss schreiben….

Sarah, ich fange jetzt zu schreiben an, konfrontiere ich sie Ende Januar! Was willst du denn schreiben? Einen Roman. Wie? Du? Willst du mir die Kreativität, das Schreibtalent absprechen. Ich schrieb bislang alles aus dem Stegreif, wenn es um Familienfeste, Einladungen, Urlaubspostkarten, Geburtstage, Beileidskarten etc. ging. Nur bei Briefen an meine Schwiegemutter war mein Schreibfluss plötzlich etwas gehemmt. Ansonsten plätschert es förmlich aus dem Füllfederhalter. Schon in der Schule fiel mir mündliches und schriftliches  Fabulieren leicht, auch nicht selten am Thema vorbei. Ob ich wüsste, wie man da vorgeht, wollte Sarah wissen. Ich sei zwar wohl Germane, aber kein richtiger Germanist. Ich  bin gekränkt, beleidigte Leberwurst. Dann fügt sie ihr  „Mache dich erst mal in Google kundig“ hinzu. Kein Wind in den Segeln mehr. Auf Grund gelaufen. Motivation futsch.  Stanley, wir gehen Gassi. Der freut sich und ich kann erst mal meinen Frust beim Laufen loswerden. Vielleicht hat Sarah  ja Recht. Nach drei Haufen kehren wir zurück. Heizung und Computer an, Stanley macht sich´s unter meinem Tisch bequem. Ich liebe es, meine Füße an ihm zu wärmen und er mag anscheinend deren Geruch. Also mal gegoogelt.

Fortsetzung folgt……

Spaziergänge und Wanderungen in der Nähe und in der Umgebung – und weil abends auf allen Fernseh-Kanälen ausgestrahlt werden, demnächst hier die Veröffentlichung eines Kurzkrimis !!!!!!!!

Seit Beginn der Pandemie im März 2020 hat das Spazieren und Wandern in der Natur erheblich an Beliebtheit zugenommen. Es gibt nichts Erholsameres als sich an der frischen Luft zu bewegen, die Blicke über die Landschaft schweifen zu lassen und dabei Kraft zu tanken.

So ein „Wandertag“ ist für mich immer „Urlaubstag“. Man schaltet ab, Schritt für Schritt. Es bedarf keiner Unterhaltung, man lauscht der Natur….

Tipp 1

St. Alfons Kirche – Gutental – unten links abbiegen, dann an der Gabelung den rechten Weinbergsweg Richtung Randersacker bis zum Weingut Hiller – nun dem Alandsgrund entlang (wenn es geregnet hat, plätschert rechts ein winziges Bächlein) am Ende des asphaltierten Alandsgrund entweder links halten um zurück zur Sieboldshöhe / Peter-Schneider-Str. zu kommen oder geradeaus den Waldweg (im Frühjahr Bärlauch in Massen) den Bachlauf folgen – zum Schönstattheim

Tipp 2

Mit der Straba hoch nach Rottenbauer – über Rottenbaurer Grund Radweg nach Heidingsfeld

Tipp 3

Sieboldshöhe – Richtung FH/ Rad-/Fußweg – Gerbrunn – Friedhof – dem Happbach entlang Richtung Römerbrücke – zurück nach Gerbrunn oder Hubland

Tipp 4

Mit Bus zur Frankenwarte – Schützenhof – dem asphaltierten Weg nach rechts unterhalb des Schützenhofes folgen zurück zum Steinbachtal

Tipp 5

Steinbachtal – Annaschlucht – Frankenwarte – Schützenhof – Käppele – Würzburg

Tipp 6

Sieboldshöhe – Schönstattheim – Flurbereinigungsweg zur Kapelle im Weinberg – Randersacker – Mit dem Bus zurück nach Würzburg

Tipp 7

Traumrunde Markt Einersheim : Parken am Marktplatz, dann dem Traumrunden-Symbol Richtung Schloss Friedhof – terroir F – Ruine Speckfeld – Possenheimer Bühl – Markt Einersheim – Gastronomie: Taverna bei Stelios

Tipp 8

Schleiftor bei Steinmark – Parkplatz – Wanderung zur Sylvan-Hütte (Einkehr) – Karlshöhe – Schleiftor – oder umgekehrte Richtung. Der Biergarten auf der Karlshöhe ist leider geschlossen (Stand Mai 2022). Wäre toll, wenn sich ein Pächter fände.

Auf der Karlshöhe
Die Sylvan-Hütte lädt zur Einkehr.
Das Schleiftor

Tipp 8

Traumrunde Marktbreit Marktbreit/ Bahnhof – Obernbreit – Marktbreit (Einkehr Restaurant am Marktplatz)

Generell immer eine Empfehlung die „Fränkischen Traumrunden“

Schönes Wochenende!

Gruß

Conny Martin

„Walk On Water“ und andere Köstlichkeiten – Markus Rill und Maik Garthe im „Farmhouse“ Darstadt

M&M Markus und Maik

Sturm war angesagt, dunkle Wolken im Anmarsch. Keine gute Aussicht auf einen entspannten Abend im Ochsenfurter Gau in Darstadts musik butik. Dennoch war das kleine „Farmhouse“ fast voll besetzt. Kurz nach Acht hieß es dann auf der in warmes Licht getauchten Bühne „Saddle Up And Ride“. Der schwungvolle Opener passte hervorragend. Markus Rill (Vocals/ Gitarre/ Harp) und Maik Garthe (Vocals/ Gitarre/ Slide/ Harp) zeigen, dass sie ein eingespieltes Team sind und ihnen in der Zeit der Pandemie die Lust und Freude an handgemachter Musik nicht verloren ging. Dazwischen immer kurze informative Einblicke in die einzelnen musikalischen Köstlichkeiten. Maik Garthe ist ein hervorragender Gitarrist, diesmal allerdings nicht Fender Telecaster elektrifiziert, sondern an der „Martin“– Akustik-Gitarre. Mit Doppelstopps, Bottleneck Slide und schönen Country-Licks untermalt er wunderbar die Rillschen Songs. Es fühlt sich den ganzen Abend an, als ob man irgendwo im Süden der Vereinigten Staaten sitzen würde. Herrlich intim. Stimmen und Gitarren-Sound, so wie sie sein sollen, strohtrocken. An diesem Abend durften dann natürlich nicht die Songs aus der kürzlich erschienenen Rill-CD „Everything We Wanted“ ( CD-Besprechung auch hier bei conny-martin.de) fehlen. Und es zeigt sich, dass zwei Stimmen und zwei Gitarren ausreichen, die eigentlich für Band arrangierten Songs (Markus Rill & The Troublemakers) souverän zu interpretieren. Zu hören waren aus dem Album:„Everything We Wanted„: „Everything We Wanted“ (der Titelsong),„Hope Waits“, „Heart Up Yet“, „Never Trust Forever“, „Get Paid“, „Always Trusted You“ und „Country Town“ (Erinnerung an Großwallstadt 🙂 )

Auch Maik Garthe bringt im Sommer wieder eine CD heraus und stellt schon mal einige Songs vor. Bei Garthes „Help Yourself“ (das kleine Gitarrenlick in der Begleitung erinnert mich an??) tauchten urplötzlich bei seinem Gesang schwarz-weiß Bilder aus alten Westernfilmen der 50er/ 60er Jahre auf: John Wayne auf seinem Gaul reitet an Kakteen vorbei oder in eine Kleinstadt mit Saloon. Herrlich. Also schon mal vormerken – ein CD-Tipp. So bald die Scheibe erhältlich ist, werde ich hier eine Besprechung posten. Natürlich darf bei einem Rill-Abend keinesfalls „Walk On Water“ fehlen. Da geht das Publikum sofort mit.

Und dieses zeigt sich zudem gesangsfreudig und steigt beim „Oh oh“ im Refrain von „Dream Anyway“ aus der gleichnamigen CD voll ein. Der Titel „Better“ aus „Dream Anyway“ hat sowieso Ohrwurmcharakter. Bei dem düsteren „Swampland Of The Mind“ ( CD „Songland“)umströmt die kalte Unwetterluft von draußen kommend die Gänsehaut. Cool. Aus der CD „Songland“ gibt Markus noch das treibende „Insight The Wheel“ und „Conscience Country Jail“ zum Besten. Leider weiß ich nicht mehr den unter die Haut gehenden Titel, es kam auf jeden Fall Gasoline drin vor? Drei Zugaben erklatschte sich das Publikum. „Oh Boy“ von Buddy Holly war das letzte Stück! Wie passend! Ein äußerst unterhaltsamer Abend also. Und draußen wehte der Wind….

Und jetzt weiß ich´s wieder, der Song heißt „Monochrome“ und ist auch auf „Everything We Wanted“ zu finden. Uff ein Glück, einer meiner Lieblingssongs nämlich!!!!!!!!

Schönen Sonntag

Conny Martin (Falls ich noch die genaue Setliste erhalte, füge ich sie hier noch an!)

Und hier schon ein Live-Mitschnitt des Konzerts. Danke Tommi fürs Einstellen!!!!!!

Überblick über die anstehenden Darstädter Gitarren-Konzerte

17JUNDarstädter Gitarren-Konzerte mit MILLDORADO & The Spleen ManOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt17. Juni 2022 20:00 – 23:0023SEPLesung mit Musik – Electric Twin / “Die Unzertrennlichen”Ort: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt23. September 2022 20:00 – 23:0014OKTDarstädter Gitarren-Konzerte mit Wolfgang Kalb – Blues SongsterOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt14. Oktober 2022 20:00 – 23:0028OKTDarstädter Gitarren-Konzerte mit “Crossing Strings” – Fingerstyle meets Jazz & KlassikOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt28. Oktober 2022 20:00 – 23:0018NOVDarstädter Gitarren-Konzerte mit INSWINGTIEF – Gypsy-Swing & WeltmusikOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt18. November 2022 20:00 – 23:0017FEBDarstädter Gitarren-Konzerte mit Patrick Steinbach und Günter Bozem – Guitar & GrooveOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt17. Februar 2023 20:00 – 23:0017MRZDarstädter Gitarren-Konzerte mit 2injoy – Soul & PopjazzOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt17. März 2023 20:00 – 23:0013OKTDarstädter Gitarren-Konzerte mit Bad Temper Joe – Acoustic BluesOrt: musik-butik, Bayern – Ochsenfurt

Tipp für den Freitag, 20. Mai : Darstädter Gitarren-Konzert mit Markus Rill und Maik Garthe

Aus dem Veranstaltungsinfo:

Darstädter Gitarren-Konzerte mit Markus Rill + Maik Garthe – Americana – musik-butik

Tiefgehende, vielfältige Americana-Songs, packender Rock’n’Roll und mitreißender Soul mit intelligenten, berührenden Texten. Das sind die Merkmale von Markus Rill und seinem neuen Album “Everything We Wanted”. In der Musik-Butik präsentieren Rill und Gitarrist Maik Garthe Stücke der neuen CD und aus Rills mittlerweile 25-jähriger Karriere.

Rill hat sein Songschreiber-Handwerk in Texas und Nashville studiert und zahlreiche nationale und internationale Preise erhalten (Deutscher Countrymusikpreis – Sänger und Album des Jahres, International Songwriting Competition, Narrative Song).

Maik Garthes Songs sind inspiriert von den Zerrissenheiten des modernen Lebens und handeln von Vereinsamung und Beziehungsgeflechten, Rausch und Abstinenz sowie großen Ansprüchen und kleinen Nachlässigkeiten. Der exzellente Gitarrist begleitet sich auch mit Harp und Stompbox.

www.markusrill.net
www.facebook.com/markusrill
markusrill.bandcamp.com

www.maikgarthe.de

Eisenacher Abenteuer

Durch die Corona-Infektion einer Bekannten kamen wir an Karten für eine Tannhäuser-Aufführung quasi am historischen Originalspielort auf der Wartburg – eine Aufführung des Meininger Staatstheaters am Sonntag, 15.5. 2022.

Von Würzburg ist die Wartburg bzw. Eisenach rund 180 km entfernt und da das Wagner-Opus an die dreieinhalb Stunden ohne Pausen dauern würde, war klar, dass wir in Eisenach übernachten werden. So buchten wir ein Zimmer in der preisgünstigen Wanderpension „Gästehaus am Storchenturm“ nur 400 m vom Eisenacher Marktplatz gelegen.

Nach dem wir im Zimmer eine Kleinigkeit zu uns genommen hatten, ging es mit dem Auto zum Parkplatz der Wartburg und dann zu Fuß 500m steil bergan zur Festung. Das wundervolle und warme Frühsommer-Wetter mit dem grandiosen Sonnenlicht verzauberte den herrlichen Ausblick von der Burg auf die Berge und Kuppen des Thüringer Waldes.

Um 18.30 Uhr begann dann der Sängerwettstreit im prächtigen Saal der Wartburg. Wiederum eine erstklassige Inszenierung. Für die etwa 200 Zuhörer ein Kunstgenuss erster Güte. Solisten, Chor und Hofkapelle in Hochform. Besonders zu erwähnen ist, dass man glaubte mitten im Geschehen zu sein, wenn Solisten und Chor teilweise im Zuschauerraum agierten. Auch klanglich wurden draußen vom Gang verhallte räumliche Sounds von Chor und Bläsern erzeugt. Nach dem 1. und 2. Aufzug war jeweils eine etwa 20-minütige Pause. Dank des guten Wetters ließ es sich bestens draußen im Burghof flanieren.

Übrigens: Das sehr informative, vierundsechzig Seiten (!) umfassende Programmbüchlein gab es kostenlos. In vielen Bereichen, so muss ich jetzt nach unseren wiederholten Besuchen in Meiningen sagen, könnte sich das Würzburger Stadttheater dicke Scheiben abschneiden. Meiningen ist halt wirklich eine andere Liga!

Am nächsten Morgen Frühstück am Marktplatz und ein Besuch der Touristeninformation. Wir buchten eine Stadtführung um 10.30 Uhr.

Eineinhalb Stunden wurden wir dann vom Eisenacher Fremdenführer bestens unterhalten. Man nimmt einfach mehr Eindrücke und Hintergrundwissen nach einer Stadtführung mit. Absolut empfehlenswert.

Ein Besuch im Bachmuseum darf bei einem Eisenach-Besuch natürlich nicht fehlen. Hat man eine Stadtführung gebucht, erhält man zudem 2.- € Ermäßigung auf den Eintritt dort. Wahnsinn was es hier alles über Bach zu erfahren gibt und natürlich viele Möglichkeiten seine Musik zu erhören. Eine Höhepunkt war dann die Live-Vorführung von Tasteninstrumenten ( Spinett/ Orgel/ Cembalo…) aus der Zeit von Johann Sebastian.

Es war übrigens schon unser zweiter Besuch in Eisenach, der vierte auf der Wartburg. Aber unser Hunger ist noch nicht gestillt. In Eisenach findet man alle Baustile auf engstem Raum: Romanik, Renaissance, Barock, Gründerzeitstil, Jugenstil….,und Extravaganzen wie der momentane Bibelweg zur Wartburg hoch oder das Luther-Haus (montags geschlossen!) . Leider war Montag, so dass auch das AWE-Automuseum geschlossen war. Und zum Wandern müssen wir eh noch mal hin, die Drachenschlucht erwandern, die Hohe Sonne, Wilhelmstal, Mariental….die To-Do-Liste ist lang.

Eisenach immer eine Reise wert.

Earl Grey und die Weißwurst Linie

19.06.2022WEISSWURST-LINE: EARL GREY

Sonntag, 19.06.2022, Einlass ab: ab 10.30 Uhr, Beginn 11 Uhr, 12 EUR (erm. 9 EUR), Blues ’n‘ Rock, VA Keller Z87

Conny Martins Lemonburst Les Paul trifft auf Steffi Gerhards dynamischen Bass und Gesang, klangmäßig irgendwo zwischen dem seligen Steve Marriot, U2s Bono und Phil Collins. Für den richtigen Rhythmus sorgt Johny Mitnachts variantenreiches Schlagzeugspiel. Serviert werden Rock- und Blues-Klassiker der 70er und 80er Jahre mit dem Vibe und Spirit klassischer anglo-amerikanischer Rocktrios. Der Keller Z87 serviert Weißwurstfrühstück!

Conny Martin und seine 58er Lemonburst

Liegt Darstadt in Tennessee ? Me & the headlights in Darstadt

Freitag, 22. April 2022 – Familiäre Atmosphäre in Tommi Neubauers musik-butik in Darstadt. Sauber aufgestellte Stuhlreihen im Musikladen, allerlei Bier, Wein, Säfte, Kaffee und gebackene Leckerbissen von Melissa Neubauer. Auf der „Bühne“ tummeln sich diverse Saiteninstrumente, Snare und Bassdrum nebst drei Gesangsmikrofonen, alles in gedämpftes Licht gerückt. Schöne gemütliche Wohnzimmerstimmung.

Pünktlich um 20 Uhr stehen sie im Rampenlicht: Me & headlights

Manuela Huber – Vocals, Stompbox, Percussion
Marco Hohner – Vocals, Gitarre, Mandoline, Banjo
Christian Kraus – Ukulelen-Bass, Stompbox, Backingvocals

Von Beginn an springt der Funke durch die launigen und witzigen Ansagen Marcos aufs Publikum über. Und die Frage, woher das Publikum denn herkäme, wird von den Anwesenden gerne beantwortet. Aus Berlin und Bielefeld sogar. Kaum zu glauben. Es entspannt sich ein äußerst unterhaltsamer Freitagabend mit kurzweiligen Coverversionen amerikanischer Provenienz. Man merkt es den sympathischen Musikern jederzeit an und liest es ihren fröhlichen Mienen ab, dass ihnen das gemeinsame Spiel großes Vergnügen bereitet. Die Freude steckt an.

Gänsehaut gleich zu Beginn, als Manuela „Don´t Think Twice“ intoniert. Vor allem, wenn der dreistimmige Gesang einsetzt, muss ich an Nashville, Tennessee denken. Das klingt echt so authentisch. Die beiden Stimmen von Manuela und Marco ergänzen sich hervorragend und werden durch Christians Backingvocals noch verfeinert. Bei allen Stücken kommt man nicht umhin mitzuwippen. Instrumental geht´s gekonnt zu Werke, der Ukulele-Bass klingt richtig warmtönend, die Percussion-Instrumente bringen Schwung und die „Martin“-Akustik-Gitarre verbreitet dieses Flair handgemachter Musik.

„Flowers in your hair“ (Lumineers Cover) wie „Queen of california“ (John Mayer)wurden superb dargebracht. Die kurzweiligen Songs quittiert das Publikum mit lebhaftem, ja begeisterten Beifall. Nach einer kurzen Pause, folgt dann der 2. Teil des Darstädter Gitarrenabends. Songs von Paul Simon („Fifty Ways To Leave Your Lover“) und Bob Dylan wechseln sich mit Stücken eher unbekannterer Interpreten ab (die genaue Setliste demnächst hier!). Natürlich dürfen die drei nicht ohne Zugaben von der Bühne. Also äußerst empfehlenswerte Combo mit warmem Akustik-Sound, Country-Folk-Feeling und stiltypischem Harmony-Gesang. Ein wirklich nachhal(ltiger Abend. Manuela und Marko gastieren übrigens im Juni auf dem Rise Festival in Bad Kissingen.

DO- SO09.06.- 12.06. Bad Kissingen LuitpoldparkRise Festival

RISE Festival: Das neue Yoga und Musik Festival in Deutschland (risefestival2022.de)

Zum Schluss mein Tipp: Die Darstädter Gitarrenkonzerte sind immer eine Reise wert, zum Beispiel treten Markus Rill und Maik Garthe am 20. Mai in der musik-butik auf.

Link zu den Konzerten:

Darstädter Gitarren-Konzerte – musik-butik

Marshall 1974 X – 18 Watt aber wie!

Marshall 18 Watt Combos

Als Antwort auf die Dominanz kleiner Röhrenamps wie den Vox AC 15 produzierte Marshall ab 1965 kleine Combos, die vor allem bei Studiobetreibern und Club-Musikern beliebt waren, die nach einem cremigen Sound bei „verringerter“ Lautstärke suchten, denn nicht jeder „musste mit einem Schlagzeuger wie Keith Moon wetteifern.“ (Jim Marshall „Father Of Loud“, S. 208). Statt El 34 werden in den kleinen Combos EL 84 verwendet, dazu 3 x 12 AX7 und EZ81 (Rectifier). Die Amps wurden von 1965 – 1967 hergestellt. Die Produktvarianten waren wie folgt:

1974 X ( 1 x 12)

1973 X ( 2 x 12)

1958 X (2 x 10)

Ab 2004 wurde 1974 X wieder mit der Handwired Serie neu aufgelegt.

Der Amp wurde fast ausschließlich für die Gitarrensounds auf meiner CD „On Scrambled Tunes“ verwendet. Hier ein Beispiel für den trockenen Sound à la Peter Green (Les Paul + Marshall 1974 X) „Shadow Of A Doubt“:

History of 1974 – marshall.com

Frontpanel

Äußerst übersichtlicher, ja spartanischer Aufbau. Insgesamt vier Eingänge, wobei die beiden ersten identisch sind und wärmer, bassiger klingen. Die nächsten beiden (Tremolo)Kanäle unterscheiden sich durch mehr Höhne und der eine mit geringerer Eingangsempfindlichkeit. Über ein Tone-Poti wird jeweils der Klang verändert. Rechts außen zwei Potis für das eingebaute Tremolo: Intensity und Speed. Standby- und On-Schalter. Das war´s. Auf der Unterseite des Verstärkers zwei Lautsprechereingänge, Fußschalterbuchse für das Tremolopedal, Netzstecker, Impedanzwahlschalter und Sicherungen. Der Amp ist sehr laut und sollte mit einem Attenuator betrieben werden, z. B. von Palmer PDI 06 16 Ohm. Damit kann man den Amp dann voll aufdrehen und den cremigen Sound genießen…

photo cmartin

TECHNICAL SPECIFICATION

GENERAL

Model1974XRangeHandwiredTechnologyValveChannels2 (Multi) non-master volume

ELECTRONICS

Output wattage18WOutputs2 x 1/4″ jack speaker outputs, selectable 16Ω/ 8Ω / 4Ω loadInputs4 (2 x High & 2 x Low)ControlsChannel 1 (tremolo speed, tremolo intensity, tone, volume), channel 2 (tone, volume)EffectsFootswitchable TremoloEffects loopNo

SPEAKERS

Speaker Celestion Greenback T1221 impedance15Ω

VALVES

Preamp valves2 x ECC83, 1 x ECC83 (phase splitter)Power amp valves2 x EL84Rectifier1 x EZ81

ACCESSORIES

FootswitchPEDL-10034 includedCableDetachable power cable includedDust coverM-COVR-00056

DIMENSIONS (INCLUDING FEET AND HANDLE)

Weight19 kg / 42 lbsWidth610 mm / 24″Height535 mm / 21.1″Depth230 mm / 9.1″

Vergleich mit dem Original!!! Doug and Pat Show!

Rich Maloof, Jim Marshall „Father Of Loud“, San Francisco 2004

Marshall, Marshallamps.com