Eisenacher Abenteuer

Durch die Corona-Infektion einer Bekannten kamen wir an Karten für eine Tannhäuser-Aufführung quasi am historischen Originalspielort auf der Wartburg – eine Aufführung des Meininger Staatstheaters am Sonntag, 15.5. 2022.

Von Würzburg ist die Wartburg bzw. Eisenach rund 180 km entfernt und da das Wagner-Opus an die dreieinhalb Stunden ohne Pausen dauern würde, war klar, dass wir in Eisenach übernachten werden. So buchten wir ein Zimmer in der preisgünstigen Wanderpension “Gästehaus am Storchenturm” nur 400 m vom Eisenacher Marktplatz gelegen.

Nach dem wir im Zimmer eine Kleinigkeit zu uns genommen hatten, ging es mit dem Auto zum Parkplatz der Wartburg und dann zu Fuß 500m steil bergan zur Festung. Das wundervolle und warme Frühsommer-Wetter mit dem grandiosen Sonnenlicht verzauberte den herrlichen Ausblick von der Burg auf die Berge und Kuppen des Thüringer Waldes.

Um 18.30 Uhr begann dann der Sängerwettstreit im prächtigen Saal der Wartburg. Wiederum eine erstklassige Inszenierung. Für die etwa 200 Zuhörer ein Kunstgenuss erster Güte. Solisten, Chor und Hofkapelle in Hochform. Besonders zu erwähnen ist, dass man glaubte mitten im Geschehen zu sein, wenn Solisten und Chor teilweise im Zuschauerraum agierten. Auch klanglich wurden draußen vom Gang verhallte räumliche Sounds von Chor und Bläsern erzeugt. Nach dem 1. und 2. Aufzug war jeweils eine etwa 20-minütige Pause. Dank des guten Wetters ließ es sich bestens draußen im Burghof flanieren.

Übrigens: Das sehr informative, vierundsechzig Seiten (!) umfassende Programmbüchlein gab es kostenlos. In vielen Bereichen, so muss ich jetzt nach unseren wiederholten Besuchen in Meiningen sagen, könnte sich das Würzburger Stadttheater dicke Scheiben abschneiden. Meiningen ist halt wirklich eine andere Liga!

Am nächsten Morgen Frühstück am Marktplatz und ein Besuch der Touristeninformation. Wir buchten eine Stadtführung um 10.30 Uhr.

Eineinhalb Stunden wurden wir dann vom Eisenacher Fremdenführer bestens unterhalten. Man nimmt einfach mehr Eindrücke und Hintergrundwissen nach einer Stadtführung mit. Absolut empfehlenswert.

Ein Besuch im Bachmuseum darf bei einem Eisenach-Besuch natürlich nicht fehlen. Hat man eine Stadtführung gebucht, erhält man zudem 2.- € Ermäßigung auf den Eintritt dort. Wahnsinn was es hier alles über Bach zu erfahren gibt und natürlich viele Möglichkeiten seine Musik zu erhören. Eine Höhepunkt war dann die Live-Vorführung von Tasteninstrumenten ( Spinett/ Orgel/ Cembalo…) aus der Zeit von Johann Sebastian.

Es war übrigens schon unser zweiter Besuch in Eisenach, der vierte auf der Wartburg. Aber unser Hunger ist noch nicht gestillt. In Eisenach findet man alle Baustile auf engstem Raum: Romanik, Renaissance, Barock, Gründerzeitstil, Jugenstil….,und Extravaganzen wie der momentane Bibelweg zur Wartburg hoch oder das Luther-Haus (montags geschlossen!) . Leider war Montag, so dass auch das AWE-Automuseum geschlossen war. Und zum Wandern müssen wir eh noch mal hin, die Drachenschlucht erwandern, die Hohe Sonne, Wilhelmstal, Mariental….die To-Do-Liste ist lang.

Eisenach immer eine Reise wert.

Earl Grey und die Weißwurst Linie

19.06.2022WEISSWURST-LINE: EARL GREY

Sonntag, 19.06.2022, Einlass ab: ab 10.30 Uhr, Beginn 11 Uhr, 12 EUR (erm. 9 EUR), Blues ‘n’ Rock, VA Keller Z87

Conny Martins Lemonburst Les Paul trifft auf Steffi Gerhards dynamischen Bass und Gesang, klangmäßig irgendwo zwischen dem seligen Steve Marriot, U2s Bono und Phil Collins. Für den richtigen Rhythmus sorgt Johny Mitnachts variantenreiches Schlagzeugspiel. Serviert werden Rock- und Blues-Klassiker der 70er und 80er Jahre mit dem Vibe und Spirit klassischer anglo-amerikanischer Rocktrios. Der Keller Z87 serviert Weißwurstfrühstück!

Conny Martin und seine 58er Lemonburst

Liegt Darstadt in Tennessee ? Me & the headlights in Darstadt

Freitag, 22. April 2022 – Familiäre Atmosphäre in Tommi Neubauers musik-butik in Darstadt. Sauber aufgestellte Stuhlreihen im Musikladen, allerlei Bier, Wein, Säfte, Kaffee und gebackene Leckerbissen von Melissa Neubauer. Auf der “Bühne” tummeln sich diverse Saiteninstrumente, Snare und Bassdrum nebst drei Gesangsmikrofonen, alles in gedämpftes Licht gerückt. Schöne gemütliche Wohnzimmerstimmung.

Pünktlich um 20 Uhr stehen sie im Rampenlicht: Me & headlights

Manuela Huber – Vocals, Stompbox, Percussion
Marco Hohner – Vocals, Gitarre, Mandoline, Banjo
Christian Kraus – Ukulelen-Bass, Stompbox, Backingvocals

Von Beginn an springt der Funke durch die launigen und witzigen Ansagen Marcos aufs Publikum über. Und die Frage, woher das Publikum denn herkäme, wird von den Anwesenden gerne beantwortet. Aus Berlin und Bielefeld sogar. Kaum zu glauben. Es entspannt sich ein äußerst unterhaltsamer Freitagabend mit kurzweiligen Coverversionen amerikanischer Provenienz. Man merkt es den sympathischen Musikern jederzeit an und liest es ihren fröhlichen Mienen ab, dass ihnen das gemeinsame Spiel großes Vergnügen bereitet. Die Freude steckt an.

Gänsehaut gleich zu Beginn, als Manuela “Don´t Think Twice” intoniert. Vor allem, wenn der dreistimmige Gesang einsetzt, muss ich an Nashville, Tennessee denken. Das klingt echt so authentisch. Die beiden Stimmen von Manuela und Marco ergänzen sich hervorragend und werden durch Christians Backingvocals noch verfeinert. Bei allen Stücken kommt man nicht umhin mitzuwippen. Instrumental geht´s gekonnt zu Werke, der Ukulele-Bass klingt richtig warmtönend, die Percussion-Instrumente bringen Schwung und die “Martin”-Akustik-Gitarre verbreitet dieses Flair handgemachter Musik.

“Flowers in your hair” (Lumineers Cover) wie “Queen of california” (John Mayer)wurden superb dargebracht. Die kurzweiligen Songs quittiert das Publikum mit lebhaftem, ja begeisterten Beifall. Nach einer kurzen Pause, folgt dann der 2. Teil des Darstädter Gitarrenabends. Songs von Paul Simon (“Fifty Ways To Leave Your Lover”) und Bob Dylan wechseln sich mit Stücken eher unbekannterer Interpreten ab (die genaue Setliste demnächst hier!). Natürlich dürfen die drei nicht ohne Zugaben von der Bühne. Also äußerst empfehlenswerte Combo mit warmem Akustik-Sound, Country-Folk-Feeling und stiltypischem Harmony-Gesang. Ein wirklich nachhal(ltiger Abend. Manuela und Marko gastieren übrigens im Juni auf dem Rise Festival in Bad Kissingen.

DO- SO09.06.- 12.06. Bad Kissingen LuitpoldparkRise Festival

RISE Festival: Das neue Yoga und Musik Festival in Deutschland (risefestival2022.de)

Zum Schluss mein Tipp: Die Darstädter Gitarrenkonzerte sind immer eine Reise wert, zum Beispiel treten Markus Rill und Maik Garthe am 20. Mai in der musik-butik auf.

Link zu den Konzerten:

Darstädter Gitarren-Konzerte – musik-butik

Marshall 1974 X – 18 Watt aber wie!

Marshall 18 Watt Combos

Als Antwort auf die Dominanz kleiner Röhrenamps wie den Vox AC 15 produzierte Marshall ab 1965 kleine Combos, die vor allem bei Studiobetreibern und Club-Musikern beliebt waren, die nach einem cremigen Sound bei “verringerter” Lautstärke suchten, denn nicht jeder “musste mit einem Schlagzeuger wie Keith Moon wetteifern.” (Jim Marshall “Father Of Loud”, S. 208). Statt El 34 werden in den kleinen Combos EL 84 verwendet, dazu 3 x 12 AX7 und EZ81 (Rectifier). Die Amps wurden von 1965 – 1967 hergestellt. Die Produktvarianten waren wie folgt:

1974 X ( 1 x 12)

1973 X ( 2 x 12)

1958 X (2 x 10)

Ab 2004 wurde 1974 X wieder mit der Handwired Serie neu aufgelegt.

Der Amp wurde fast ausschließlich für die Gitarrensounds auf meiner CD “On Scrambled Tunes” verwendet. Hier ein Beispiel für den trockenen Sound à la Peter Green (Les Paul + Marshall 1974 X) “Shadow Of A Doubt”:

History of 1974 – marshall.com

Frontpanel

Äußerst übersichtlicher, ja spartanischer Aufbau. Insgesamt vier Eingänge, wobei die beiden ersten identisch sind und wärmer, bassiger klingen. Die nächsten beiden (Tremolo)Kanäle unterscheiden sich durch mehr Höhne und der eine mit geringerer Eingangsempfindlichkeit. Über ein Tone-Poti wird jeweils der Klang verändert. Rechts außen zwei Potis für das eingebaute Tremolo: Intensity und Speed. Standby- und On-Schalter. Das war´s. Auf der Unterseite des Verstärkers zwei Lautsprechereingänge, Fußschalterbuchse für das Tremolopedal, Netzstecker, Impedanzwahlschalter und Sicherungen. Der Amp ist sehr laut und sollte mit einem Attenuator betrieben werden, z. B. von Palmer PDI 06 16 Ohm. Damit kann man den Amp dann voll aufdrehen und den cremigen Sound genießen…

photo cmartin

TECHNICAL SPECIFICATION

GENERAL

Model1974XRangeHandwiredTechnologyValveChannels2 (Multi) non-master volume

ELECTRONICS

Output wattage18WOutputs2 x 1/4″ jack speaker outputs, selectable 16Ω/ 8Ω / 4Ω loadInputs4 (2 x High & 2 x Low)ControlsChannel 1 (tremolo speed, tremolo intensity, tone, volume), channel 2 (tone, volume)EffectsFootswitchable TremoloEffects loopNo

SPEAKERS

Speaker Celestion Greenback T1221 impedance15Ω

VALVES

Preamp valves2 x ECC83, 1 x ECC83 (phase splitter)Power amp valves2 x EL84Rectifier1 x EZ81

ACCESSORIES

FootswitchPEDL-10034 includedCableDetachable power cable includedDust coverM-COVR-00056

DIMENSIONS (INCLUDING FEET AND HANDLE)

Weight19 kg / 42 lbsWidth610 mm / 24″Height535 mm / 21.1″Depth230 mm / 9.1″

Vergleich mit dem Original!!! Doug and Pat Show!

Rich Maloof, Jim Marshall “Father Of Loud”, San Francisco 2004

Marshall, Marshallamps.com

Markus Rill & The Troublemakers, auch trotz krankheitsbedingter Klein-Besetzung , überzeugender Auftritt im Keller Z87 zu Würzburg

Was kein Schlagzeug auf der Bühne, Bassanlage Fehlanzeige? Den Keyboarder kenne ich doch, das ist aber nicht Sebastian Bach, sondern Jan Reinelt. Sonntagabend Markus Rill & the Troublemakers im Keller Z87.

Ja Corona dezimiert die Band…. Man war drauf, so Rill, den Auftritt eigentlich abzusagen. Eine wahre Odyssee. Aber nun stehen sie auf der Bühne: Markus Rill ( Gesang, Akustikgitarre, Harp), Maik Garthe (E-Gitarre, Gesang) und Jan Reinelt (Keyboard).

Und der Abend lohnt sich ohne Einschränkungen. Der Sound ist klar bei angenehmer Laufstärke, was im Z-Keller nicht so einfach ist. Rills Stimme präsent und immer dynamisch. Maik ist ein banddienlicher Gitarrist, der Rills Songs einfühlsam mit Licks und Slide-Sounds untermalt. Jan brilliert am Keyboard. Summa Summarum ein äußerst unterhaltsamer Abend. Und Markus durfte natürlich vor dem begeisterten Publikum nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne. Everything We Wanted!!!! War ja das Konzert zur Präsentation der neuen sehr empfehlenswerten CD! (Kurzbesprechung auch auf dieser Seite!). Und mit Monochrome, dem letzten Stück auf der CD ,gab es im Zugabeteil im Duo mit Maik noch einmal ein Highlight von der neuen CD. Den Schlusspunkt setzte Markus Rill mit seiner Akustikgitarre allein auf der Z87-Bühne mit “The One That Got Away” aus “New Crop”. Gänsehaut!!!!

Monthly Guitar February: Deeflexx Soundsystem

The Deeflexx is a high-end sound-deflection system for guitar and bass amps or cabinets. 

The diffuser deflects the beam of a speaker and converts it into a homogenous sound area.

  • Absolutely NO BEAM
  • Homogeneous sound-environment for both musicians and audience
  • Sound radius 0,5 – 7 meters, 180 °
  • Enhanced area for musicians
  • Warms up the amp sound
  • Fast and easy setup – no installation

„ Deeflexx improves the sound better than any other guitar or amp tuning I know. It’s like a two or three class upgrade of every part in the signal chain – you just have to play it once …“

Amp: Marshall DSL 40 CR , Ultra Gain Channel OD 1

Effect loop: Marshall Echohead EH 1 pedal

Guitar: 2011 Gibson Les Paul R8 VOS

Deeflexx H!1 EDITION

Winterfreuden in Oberwiesenthal/ Erzgebirge

Schnee gab´s jede Mende im Schneeloch Oberwiesenthal. Zwar hatten die Berliner Winterferien, aber dennoch war der Wintersportort nicht überlaufen. Die meisten Gäste dürften wohl dem Alpinsport oder dem Langlauf frönen. Abfahrten, ob Blau, Rot oder Schwarz gibt es am Fichtelberg zuhauf. Auch die Freunde des Langlaufs kommen bei den vielen Loipen auf ihre Kosten. Nicht zu vergessen die zahlreichen Rodelbahnen.

Den Nichtskifahrer laden wunderbare Winterwanderwege zum Entspannen und zum Natur genießen ein. Wir sind von Oberwiesenthal aus den Siebensäurenweg bis Neudorf gelaufen und dann von Neudorf entlang des Bimmelbahnweges zurück nach Oberwiesenthal. Etwa 20 km durch tiefverschneiten Winterwald.

Die Ausschilderung war bis auf ein kurzes Stück vor Neudorf prima. Wir haben die Stille genossen. In Neudorf kehrten wir im Kaiserhof bei typisch sächsischen Spezialitäten ein. Empfehlenswert die sächsischen “Klitscher” oder die Suppen.

Entlang des “Bimmelbahnweges” ging es dann wieder in Richtung Fichtelberg-Vierenstraße. Und dann kündigte ein im ganzen Tal zu hörendes Tuten und Bimmeln die Fichtelbergbahn an. Da würde man gern wieder eine Märklin-Anlage zuhause haben….zauberhaft. Eisenbahnromantik pur.

Nach dem Neudorfer Skilift braucht´s dann schon Kondition, denn bis hoch zum Waldeck, an der Jugendherberge vorbei, geht´s permanent bergauf. Leider war dann in der Vierenstraße das große Aquarium Oberwiesenthal aus betriebstechnischen Gründen geschlossen. Das werden wir beim nächsten Mal auf jeden Fall anschauen:

Meeresaquarium am Fichtelberg in Oberwiesenthal (meeresaquarium-am-fichtelberg.de)

Im 17 Meter langen Amazonasbecken tummeln sich zahllose bunte Fische, auch Piranhas, warten ständig auf Futter. Süßwasserfische aus allen Kontinenten sind zu bewundern.

Auch eine große Vielfalt an Meeresbewohnern ist zu beobachten. Vom Katzenhai, bis zum Seepferdchen reicht die Palette. Nemo darf natürlich auch nicht fehlen.
Zusätzlich ist eine Auswahl an Insekten, Käfern, Spinnentieren, Pfeilgiftfröschen in verschiedensten, bizarren Formen im Insektarium zu sehen. Komplettiert wird der Rundgang von unseren Krokodilen, die die Besucher argwöhnisch beobachten.

Alpiner Skilauf

Wer keine eigene Skiausrüstung oder Schlitten hat, kann direkt an der Kabinenbergbahn die Ausrüstung (Alpin, Langlauf, Schlitten) ausleihen oder bei den anderen zahlreichen Firmen entlang des Fichtelberges.

In Zeiten von Corona gibt es keinen Ticketvorverkauf. In den kleinen Containern gegenüber der Bergbahn wurde erst der Impfstatus geprüft und dann ein Bändchen ausgegeben. Anschließend konnte an den Kassen das Tagesticket erworben werden. Länger Anstehen, ca. eine halbe Stunde, muss man an der Bergbahn. Ist man erst mal oben verteilen sich die Skifahrer, so dass es kaum Wartezeiten gibt, obwohl der Vierer-Sessellift wegen des Sturms Ende Januar nur teilweise geöffnet war. Das Skifahren hat nach zehnjähriger Skipause Riesenspaß gemacht.

Der wohl bekannteste Mann aus Oberwiesenthal!

Der Griff zur Schneeschaufel …… und Winterreifen – ein Muss im Erzgebirge.

Ende der Woche folgt der Beitrag zu Markus Rill..

Treffen mit Pablo Picasso

Da waren wir schon öfters. Auch damals als Christo das Würth-Museum in Künzelsau wie den Reichstag eingewickelt hat. Einen Besuch sind die Würth-Museen im Ländle immer wert.

Einen Überblick über die Würth-Museen findet man hier:

Kunst bei Würth – Kunst bei Würth (wuerth.com)

Angefangen haben wir diesmal in Künzelsau-Gaisbach im Carmen-Forum, benannt nach Reinhold Würths Frau. Übrigens herrscht in allen Würth-Museen freier Eintritt!!!!!!

Unglaublich, was dieses Forum neben den Kunstobjekten alles beinhaltet: Konferenzräume, Konzertsäle , Museumscafe…… Das Würth-Orchester probte gerade im Reinhold-Würth-Saal. Da wollen wir auch mal ein Konzert besuchen….

Im Carmen-Forum findet man alles was Rang und Namen in der modernen Kunst hat:

” Darunter sind Klassiker wie Max Beckmann, Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner, darüber hinaus Werke von Georg Baselitz, David Hockney, Anish Kapoor, Anselm Kiefer und von vielen anderen mehr. Sie alle sind im Wortsinn Herzstücke der Sammlung Würth und verbinden den Sammler mit seiner Kollektion.” (wuerth.com)

Pablo Picasso
Pablo Picasso

Nicht zu vergessen, lichtempfindliche Arbeiten befinden sich im Kabinett im Untergeschoss.

Außerhalb des Carmen Würth Forums lädt ein weitläufiger Skulpturenpark zur Besichtigung ein. Großartig: ” Der umfangreiche Bestand an internationalen bildhauerischen Positionen der letzten 40 Jahre von Eduardo Chillida über Anthony Caro, Tony Cragg, Antony Gormley bis zu Niki de Saint Phalle bespielt den weitläufigen Skulpturenpark um das Carmen Würth Forum und säumt den Weg zwischen dem Museum Würth im Verwaltungsgebäude der Konzernzentrale und dem Museum Würth 2. Denn gerade diese Arbeiten bilden eines der markantesten Charakteristika der Sammlung Würth und haben mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen und Möglichkeiten ihr angemessenes Zuhause im Grünen gefunden.” (wuerth.com)

Zu Fuß durch das Außengelände ist es nicht weit zum Würth-Museum 1. Leider wurde die zukünftige Ausstellung erst am heutigen Samstag eröffnet, so dass wir nur im Schrauben- und Gewindemuseum waren. Die aktuelle Ausstellung:

Ugo Dossi: Zeichen
22. Januar – 3. Juli 2022

»Zeichen können magische Objekte sein. Allein dass wenige Linien auf einer beliebigen Oberfläche die Kraft haben, im Betrachter innere Bilder ins Leben zu rufen, mit Erinnerungen, Emotionen und inneren Haltungen, ist Magie.« Ugo Dossi

Ugo Dossis Kunst kreist um Weltmodelle, um die Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft, um die Kreativität des Unbewussten sowie um Sinnliches und Übersinnliches. Schon früh war der Münchner von der Kultur des Alten Ägypten fasziniert. Die Wirkmacht der ägyptischen Hieroglyphen und die naturphilosophische Lehre von den Eigenschaften der Stoffe beeindrucken ihn bis heute. Den möglichen Wandlungen von Metallen und Elementen widmete sich die Alchemie, deren Name vermutlich aus dem Arabischen stammt. Die Araber nannten die Kunst der Ägypter »Al-Kemiya«, die Kunst aus Kemet. Kemet, der Eigenname Ägyptens, bedeutet wiederum »Land der schwarzen Erde«. Die Alchemie als Kunst aus diesem Land war also »die schwarze Kunst« und wurde als die »Königin unter den Künsten« betrachtet. Wie alle Kunstformen des Alten Ägypten baute sie auf Metaphern und Allegorien auf.

Trotz der intensiven Beschäftigung mit der altägyptischen Welt wurde Ugo Dossi kein Ägyptologe, sondern zog es vor, ein Bezauberter zu bleiben. Mit den Hieroglyphen, so Dossi, habe die ägyptische Kultur einen piktografischen Wissensspeicher hinterlassen, dessen Nachleben bis in die Gegenwart reiche. Seine eigene elementar reduzierte Symbol- und Zeichensprache schöpft der Künstler aus seinen Erfahrungen mit dieser Vorstellungswelt und verbindet in Zeichnungen, Skulpturen und holografischen Werken altägyptische Bildallegorien mit heutigen »Welt-Bildern«. Das zentrale Kompositionsprinzip ist dabei das des »Rebis«: Der Begriff stammt aus der Alchemie und meint die Vereinigung zweier Prinzipien zu einem höheren Dasein. Die daraus in jüngster Zeit entstandene Werkgruppe Alphabet der stärkenden Zeichen – deren Objekte aus jeweils zwei miteinander verbundenen Zeichen bestehen – fordert die Betrachtenden auf, sich diese assoziativ zu erschließen. Auf diese Weise, so Dossi, weckt seine Kunst neuronale Aktivitäten mit einer Unzahl von Verbindungen, Verzweigungen und Verästelungen, die er selbst metaphorisch mit einem erblühenden Baum vergleicht und die in den Betrachtenden positive innere Bilder ins Leben rufen sollen.

Die Ausstellung im Museum Würth ist von Ugo Dossi einmalig auf die Räumlichkeiten hin konzipiert worden und soll zu einer »immateriellen Reise nach Ägypten« einladen, in eine Welt voller Zeichen und Wunder.

Ugo Dossi (geb. 1943) studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Accademia di Brera in Mailand. Er lebt und arbeitet in München, Murnau und in seinem Atelier in den italienischen Dolomiten. Seine Installationen wurden auf der documenta 6 und der documenta 8 in Kassel gezeigt, auf Biennalen von Venedig (1986 und 2011) sowie in zahlreichen Einzelausstellungen in internationalen Museen. (wuerth.com)

Lohnenswert ist nach dem Ausstellungsbesuch, wenn der Magen knurrt, ein Besuch im Restaurant “Anne-Sophie” in Künzelsau, das neben einem Cafe, Hotel und Feinschmeckerrestaurant von Carmen Würth betrieben wird. Sehr schmackhafte Gerichte von der Tageskarte!!!!

Rathaus Künzelsau

Gestärkt geht´s in das etwa 20 km entfernte Schwäbisch Hall. Parken kann man am besten in der Tiefgarage direkt im Altort am Rande der Kocher. Mit dem Aufzug fährt man bequem zum Museumseingang hoch. Die Ausstellung befasst zur sich zur Zeit mit Sport und Spiel. Im Untergeschoss informiert ein Film und mehrere Infotafeln über die Personalie Würth und sein Engagement. Sehr interessant. Aus einem Zwei-Mann-Betrieb wird ein weltweites Industrieunternehmen.

Museumscafe in Schwäbisch Hall

Die Johanniterkirche in Schwäbisch Hall

ALTE MEISTER IN DER SAMMLUNG WÜRTH

Dauerpräsentation

Den Kernbestand dieser hochkarätigen Kollektion, die der Kunst des deutschen Südwestens, einschließlich des Bodenseeraumes und der Nordschweiz, vom ausgehenden Mittelalter bis zur beginnenden Neuzeit gewidmet ist, bildet der 2003 von der Familie Würth erworbene ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz, Donaueschingen. Die kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung dieses Konvoluts ist alleine schon deswegen so hoch einzuschätzen, weil die meisten Tafelbilder einer Zeit entstammen, aus der aufgrund des in Schwaben besonders radikal durchgeführten Bildersturms nur äußerst selten Bilddokumente überliefert sind.

Erhalten blieben zum Beispiel zahlreiche Tafelbilder des Meisters von Meßkirch, einem der bemerkenswertesten süddeutschen Maler des 16. Jahrhunderts, darunter der wertvolle „Falkensteiner Altar“, der als nationales Kulturgut gilt. Doch auch das hochbedeutende Antonius-Retabel des Zürcher Veilchenmeisters oder das großartige Porträt eines Herrn von Andreas Haider verdienen unsere Aufmerksamkeit. Sowohl auf dem Gebiet der Tafelmalerei als auch der Skulptur konnte dieser Bestand sinnstiftend ergänzt werden, etwa mit qualitätvollen Beispielen von Daniel Mauch, Tilman Riemenschneider oder aus dem näheren Umkreis des Hans Multscher. Weitere Höhepunkte sind Neuzugänge aus der Hand Lucas Cranachs d. Ä., so die 1546 entstandene überaus lebendige Version des Themas „Christus segnet die Kinder“.

Die bedeutendste Ergänzung stellt jedoch die „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“ von Hans Holbein d. J. dar. Das Bild Holbeins zählt zu den berühmtesten und wohl schönsten Gemälden des 16. Jahrhunderts. (wuerth.com)

Wie man aus dem Film im Würth-Museum erfährt, hat das Bild 40 Millionen € gekostet….

Übrigens gibt es viele weitere Würth-Dependancen in Europa!

DIE KUNSTDEPENDANCEN IN DEN KONZERNGESELLSCHAFTEN DER WÜRTH-GRUPPE

Kunst und Kultur gehören zum Unternehmen Würth. Ihre starke Präsenz und die vielfältigen Aktivitäten sind eine Folge gelebter Unternehmenskultur. Die Museen am Stammsitz der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau, die Kunsthalle Würth und die Johanniterkirche in Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) sind ebenso wie die zehn Kunstdependancen in den europäischen Landesgesellschaften der Würth-Gruppe Ausdruck dieses besonderen Engagements. Seit 1999 haben nach und nach Kunstdependancen in den Landesgesellschaften von Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und der Schweiz (Arlesheim, Chur und Rorschach) eröffnet.

Die Ausstellungen, die überall integriert im Kontext der jeweiligen Firma stattfinden, ermöglichen auch hier ein inspirierendes Neben- und Miteinander von Kunst und geschäftlichem Alltag. Das Ausstellungsprogramm basiert durchweg auf der in Deutschland angesiedelten Sammlung Würth von moderner und zeitgenössischer Kunst. (wuerth.com)

Also zusammenfassend ein Ganztagesausflug in diese Region lohnt sich. Oder vielleicht ein Kurzurlaub, denn in den Sommermonaten gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten im Hohenloher Kreis zu entdecken!!!!!

Hier ein Link!

Sehenswürdigkeiten in Hohenlohekreis – Übersicht aller Sehenswürdigkeiten | RouteYou