Some readers asked about handling the Marshall Code amp.
Marshall Code Amp got lots of options. Tweak around to find your dream sound by disabling e.g. cab simulation, power amp or pre amp or even all of them. Try out distortion or overdrive pedals. Listen to your patches on amp or recording desk. Add some modulation like vibrato, reverb and delay. Not to forget to have a look on the gate. Too much gate can kill the amp´s natural sound. Maybe it´s neccessary to disable cab simulation for a good live sound. For recording sake cab simulation may suit well.
Start creating your own patches like you would do on a real amp. Choose one preamp e.g. Plexi. Adjust Gain, Treble, Miiddle, Bass and Volume. Then add effects, distortion, cab sim…
You can easily use Marshall´s app on your mobile phone for easy adjusting the knobs.
Some new “home made” patches for Marshall Code users:
Gary Moores neue Platte “How Blue Can You Get” wird am 30. April 2021 posthum via Provogue/Mascot Label Group veröffentlicht.
Trackliste
1. I’m Tore Down 2. Steppin’ Out 3. In My Dreams 4. How Blue Can You Get 5. Looking At Your Picture 6. Love Can Make A Fool Of You 7. Done Somebody Wrong 8. Living With The Blues
Press Release
This month marked the 10th anniversary of the death of former Thin Lizzy guitarist and solo star Gary Moore, and now Provogue Records have dug into the Moore archive to compile an album of previously unheard and unreleased songs.
How Blue Can You Get will be released on April 30 and contains eight tracks. First out of the gates is the Moore original In My Dreams, a Parisienne Walkways-esque ballad featuring that unmistakable Gary Moore tone.
Elsewhere on the album are versions of Freddie King‘s I’m Tore Down, Memphis Slim‘s Steppin’ Out,Elmore James’ Done Somebody Wrong and BB King‘s How Blue Can You Get, the song that gives the album its name. Full tracklist below.
“Gary Moore was a force,” says Toto founder Steve Lukather. “His intensity, as well as his dynamic sweet soft tones, had such deep feel. He was a master, and I got to watch him play and meet him. He was a very nice man as well. His loss is felt by all who loved him, but we are blessed; we can still hear him play on the records, DVD’s, and all that will live forever. He was a one of a kind.”
“Gary Moore took the blues and turned it on its head for me,” adds Black Crowes guitarist Chris Robertson. “His ferocity and his style of playing definitely has been an influence on me. There’s a ferociousness on what he does that can’t be matched.”
“We grew up in the business together, and he eventually became a major solo star,” says ex-Whitesnake man Bernie Marsden. “I wasn’t remotely surprised, of course, as his playing was so astonishing, a great showman and performer. But to me, he was first and foremost, my friend, and I still miss him today! Enjoy this rare recording.”
Nachdem ja dieses Jahr der Winter in Würzburg ein wenig eingezogen ist, habe ich mir gedacht, die Wintergeschichten noch mal hier einzustellen. Viel Vergnügen beim Lesen!
Erst Frühmesse – dann Rhön
Von frühester Kindheit an ging es jeden Sonntag in die Rhön zum Schifahren. In den 60er und Anfangs der 70er gab es unzählige Skitage in der Rhön. Einmal so in den 70ern weiß ich noch, dass wir Ende April noch in der Rhön zum Skifahren waren. Unsere Schneesonntage begannen meist in dieser Weise: Aufstehen um 5.30 Uhr, dann in die Augustinerkirche zum 6 Uhr Gottesdienst, kurzes Frühstück, Anlegen der Skibekleidung in Form von langer Unter- und Keilhose mit Steg Rollkragen-pulli, darüber Wollpulli. Skier auf Träger und um 7.45 Uhr war Abfahrt. Autobahn bis Abfahrt Wildflecken und dann über die Rhönsträßchen durch die Dörfer zum Himmeldunk. Es gab einige wettermäßig sehr schöne Tage, aber meistens pfiff an diesem Hang unerbittlich der Wind, dass einem Hören und Sehen verging. Dabei wurden vom Wind so kleine Eispickelchen oder -nädelchen transportiert, die sich einem in die Haut bohrten. Die Füße in den Lederschnürstiefeln eiskalt, die Hände in den Fäustlingen ebenso. Oft war ich den Tränen nahe.
Mittagspause – im Auto
Rauf und runter bis um 12 Uhr, dann die Erlösung: Mittagspause. Wer jetzt denkt, wir wären wie das heute so Usus ist, in ein Wirtshaus rein, der irrt sich gewaltig. Es ging zum Parkplatz und in den BMW oder später dann Mercedes. Der Motor wurde angelassen. Die Thermoskanne mit heißem Schwarztee mit Zitrone wanderte von meinen Eltern in den Fond. Das Heißgetränk wurde in die Thermoskannenaufsatzbecher gefüllt. Das Auto erwärmte sich zügig und die von den kalten Lederstiefeln befreiten Füße begannen mit der nun beginnenden Blutzirkulation hemmungslos zu schmerzen. Nach dem Heißgetränk wurden nun Mettwurst-, Schinken- und Salamibrote herumgereicht, als Dessert Mandarinen. Die ganze Jause dauerte etwa ne halbe Stunde. Dann trieb uns mein Vater wieder hinaus. Wieder in diese vermaledeiten Schuhe mit den nassen Schnürsenkeln, den klammen Anorak an – gerade war´s noch so richtig kuschelig gewesen und jetzt wehte einem wieder dieser bitterkalte Wind um die Nase. Der Schal flatterte, die drückende Schibrille über Mütze und Kapuze. Manchmal nahm mein Vater meine Hände zwischen seine und rubbelte sie bis sie einigermaßen warm waren. Dann musste man auch noch Wasser lassen, hinter einem Baum im Windschatten gelbe Spuren in den Schnee zeichnen. Das Martyrium dauerte dann noch bis 16 Uhr. Durchgefroren, nass und müde ließen mein Bruder und ich uns auf der Rücksitzbank nieder. An dieser Stelle musste ich Konrad, meinen Vater, immer bewundern. Die nun wohlige Wärme ließ uns, Mutter inklusive, nach wenigen Kilometern in den Schlaf sinken und er fuhr uns mühelos, manchmal bei äußerst widrigen Wetterumständen nach Würzburg zurück. Als wir dann so um 18 Uhr in der Semmelstraße ankamen, entledigten wir uns der feuchten und klammen Skikleidung. Mein Vater eilte sofort in die Küche und kochte für uns: Bratwürste mit Kraut oder Schweinemedaillons oder Rumpsteaks. Dazu gab es Brötchen. Nach so einem Skitag war das einfach das Beste. Später fuhren wir dann immer an den Arnsberg. Da waren die Abfahrten länger und die Infrastruktur dann auch mit dem Doppellift besser. Allerdings hatte ich an diesem Berg ein großes Abenteuer zu bestehen.
Nebel-Irrwege
Das war, als ich etwa 9 Jahre alt war. Wie jeden Sonntag waren wir also zum Skifahren aufgebrochen. Das Wetter äußerst bescheiden: kalt, windig und dichter Nebel. Die Sicht lag bei unter 20 m. Nach der Mittagspause wieder auf die Bretter. Dichte Nebelwand. Irgendwie verlor ich den Anschluss an die anderen und folgte irgendwelchen Spuren – denn zu sehen war nichts als weiß. Und ehe ich mich versah, war ich von der Piste abgekommen. Nebelwände um mich herum. Und kein Laut zu hören. Ich irrte umher. War da nicht einer? Ich rief, ich schrie in das Weiß – keine Antwort. Dann flog ich auch noch hin und rutschte aus der Bindung und brachte selbige total vereiste im Tiefschnee nicht mehr zu. Jetzt bekam ich richtig Schiss. Mir war kalt und klamm. Ich lauschte. Nichts. Man hatte mir mal erzählt im Gebirge immer nach unten zu laufen. Also los. Ich heulte, weil ich wusste, dass bald die Dämmerung einsetzten würde. So stapfte ich ohne jegliches Zeitgefühl bergab durch Schneeverwehungen mit Skiern und Stöcken unter den Armen. Ich war echt am Verzweifeln und am Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit traf ich auf einen Parkplatz, an dem gerade ein Pärchen seine Langlaufskier auf´s Autodach hievte. Oh mein Gott! Ich glaube, die haben sofort erkannt, dass ich Hilfe brauchte. Ich erzählte alles und sie meinten, das könne ja nicht sein, da wir hier am Kreuzberg wären. Die guten Leute fuhren mich dann zum Arnsberg Parkplatz. Meine Eltern waren froh, mich wieder in die Arme schließen zu können. Nachdem ich die Strecke vom Arnsberg zum Kreuzberg schon im Sommer oft gewandert bin, weiß ich, wie es etwa zu dieser „Irrfahrt“ kommen konnte. Ich hatte damals verdammtes Glück. Wie ich hier diese Zeilen schreibe, fällt mir ein, dass Gunda und ich 2012 ein nicht unähnliches Erlebnis auf dem Weg zum Gampenpass in Südtirol hatten.
Skiunfälle
Skiunfälle gab es auch. Einmal habe ich mir eine Bänderverletzung zugezogen. Am nächsten Tag musste ich noch zur Schule. Gegen Abend war das Knie dreimal so dick. Ich lag dann eine Woche im Juliusspital und bekam nen Gips vom Ober- bis zum Unterschenkel. Bescheuert war, dass meine Eltern ohne mich in den gebuchten Skiurlaub fuhren. Mein Bein war dann erst mal für längere Zeit steif. Ein anderes Mal hat sich mein Freund Christoph Fincke am Arnsberg das Bein gebrochen. Der wurde dann auf die Rücksitzbank gelegt und von Vatern und Muttern nach Würzburg ins Krankenhaus gebracht. Schorsch und ich fuhren dann noch bis Liftschluss Ski. Vater holte uns abends wieder ab.
Willkommene Skifreizeit außerhalb der Ferien
1969 war ein ganz besonderer Winter. Ich bekam, weil ich immer so käsig und schmal war, mitten während der Schulzeit 2 Wochen Extraferien. Schon allein die winterliche Hinfahrt nach Saalbach/Österreich war ein Genuss: Ich sehe es noch, als wenn es gestern gewesen wäre: Ich wie Graf Koks auf dem fetten Beifahrersitz und im Radio lief Christian Anders „Geh´nicht vorbei!“
Heute völlig undenkbar. Das war toll, alles war so vornehm in Saalbach, so ähnliche Bilder vor Augen, wie wenn James Bond in St. Moritz ist. Meine Mutter kam dann eine Woche später nach und wir holten sie am Bahnhof in Zell am See ab. Mein Bruder weilte zur selben Zeit mit dem Siebold-Gymnasium in Hinterglemm. Erinnern tu ich mich noch an die Salzburger Nockerln, die es einmal zum Essen gab. Was für eine Süßspeise! Unsere Winterurlaube bzw. Skifreizeiten waren mit das Schönste in meiner Kinder- und Jugendzeit.
Schulskikurse, schulische Skifreizeiten und mit der MC an den Pizol
Am Siebold-Gymnasium nahmen wir auch stets an den Osterskifahrten teil. Besonders schön war Canazei. Da mussten die Skier noch ein ganzes Stück weit hoch zur Marmolata getragen werden. 1973 hatte mein Bruder Schorsch den Führerschein gemacht und im Winter 73 fuhr er mit mir und drei weiteren MC-lern in den Weihnachtsferien zu einem MC- Winterlager nach Wangs in der Schweiz. Mein Vater überließ ihm dafür seinen Benz und wir tuckerten mit surrenden Spikereifen los. Während der Hinfahrt hatten wir allerdings zweimal einen platten Spikereifen. Aber mein Vater nahm es bei jedem Telefonanruf locker und wir kamen wohlbehalten an. In Wangener Internat, das die MC gebucht hatte, war es super. Abends nach dem Skifahren gab es gegen 80 Rappen heiße Ovomaltine zu trinken.
Alternative Behandlung von Zahnschmerzen
Allerdings rumorte bald mein kariöser Backenzahn gewaltig. Ich hatte fürchterliche Zahnschmerzen in der Nacht. Irgendein Spaßvogel meinte, ich sollte den Schmerz mit „Mon Cheri“ betäuben und schön auf die Kirsche beißen. Das tat ich dann auch mit der gekauften Packung. Infolgedessen wurden die Zahnschmerzen aber noch schlimmer. Tagsüber waren sie beim Skifahren immer wie weggewischt. In der Nacht kamen sie dann vehement zurück.
Jean Claude Killy
Mein Bruder und ich waren begeisterte Skifahrer und wir eiferten unseren Idolen aus dem Skisport wie Jean ClaudeKilly etc. nach. Wir kauften beim Sport Dillmaier in der Würzburger Domstraße unsere Skier und es mussten Rossignol-Bretter mit Fersenautomatik sein. Nachdem die Spitzenskifahrer zu dieser Zeit begannen farbige Schnallenstiefel zu tragen, kam mein Bruder auf die glorreiche Idee, unsere schwarzen einfach rot zu lackieren. Gesagt getan. Nun hatten wir knallrote Stiefel. Allerdings plätterten Teile der Farben bei der Eiseskälte und durch den Gebrauch wieder ab. Aber toll sahen sie schon aus.
Da meine Eltern überhaupt nicht in den Sommerurlaub fuhren, sollten wir Kinder doch ab und zu mal in den Genuss kommen in die „Ferne“ zu schweifen. „Ferne“ hieß für mich zu Beginn der 60er Mainberg bei Schweinfurt, später ab etwa 65 Untersambach bei Wiesentheid. Da war ich dann jeweils für einige Zeit untergebracht. In Mainberg wohnte ich bei den Maars. Berta Maar war als Haushaltshilfe in der Semmelstraße angestellt. Sie liebte mich von ganzem Herzen und nahm mich gern nach Mainberg mit. Ihr Mann Siegfried hatte einen schwarzen Käfer mit Brezelfenster und was mich besonders faszinierte ein tuckerndes BMW-Motorrad mit Seitenwagen. An sich war ich ja wirklich sehr brav, aber auch wissbegierig. Die folgende Episode wurde mir erzählt und kursierte in unserer Familie. Die Maars hatten einen kleinen roten Fußballschuh mit Streichhölzern auf dem Wohnzimmertisch stehen. Abends bevor mich Berta ins große Federbett brachte, schnappte ich mir einst das Schühchen und nahm es mit ins Bett. Licht aus, „Schlaf schön!“. Von wegen schlafen, Klein-Konrad probierte die Zündhölzer aus. Tatsächlich sie brennen und das Bett auch. Zum Glück kam Berta nochmal rein und rettete den Zündler. Schwein gehabt.
Untersambach
So mit fünf oder sechs hatte ich ein neues Feriendomizil, da Bertha inzwischen eigenen Nachwuchs hatte: Untersambach im Steigerwald, ein Dorf – nein eher eine Ansammlung von einigen wenigen Gehöften. Das Ehepaar Feth, fleißige Landwirte, hatten mehrere Kinder. Die älteste Tochter Magda folgte Bertha nach. Ihre Geschwister hießen Otmar und Maria , die später auch den Beruf der Metzgereiverkäuferin erlernte und lange Jahre bei meinen Eltern arbeitete. Hört sich zunächst gut an. Aber es war ein Kulturschock. Ein Stadtkind, das wie meine Mutter es manchmal beschrieb, in der Stadt herumstreunt und im Hof von Zollner & Rummel mit Freunden
(Zollner & Rummel, Würzburg, Spezialgeschäft und Großhandlung in allen Bau-, Kanalbau-, Gas- und Wasserleitungsartikeln, Pumpen, Röhren-, Klosett- und Bade-Einrichtungen. Haupt-Katalog über sämtliche Gegenstände der Bau-, Kanalbau-, Gas- u. Wasserleitungsbranche. Firmenbeschreibung von 1908)
zwischen den Ruinen rumspielt, plötzlich auf dem Land, ein Bauernhof – völlig unbekanntes Terrain. Eine Fliegenpatsche hatten wir auch in der Metzgerei und es war meine große Leidenschaft, sie im Ladenzimmer oder oben in der Küche zu erlegen. Aber in Untersambach gab ´s nicht nur zehn, sondern tausende Mücken, die einen überall belästigten.
Hinzu kamen bis dato unbekannte Flugwesen in Form von Bremsen, die einen zwickten, dass einem Hören und Sehen verging. Es war grässlich. Da Maria und Otmar schon älter waren, wurde nicht zusammen gespielt , sondern es galt bei allen möglichen Tätigkeiten mitzuhelfen. Es gab allerdings auch wunderschöne Spaziergänge im nahen Wald, in dem Damwild zu beobachten war. Wir sind viel mit dem Fahrrad, ich auf dem Gepäckträger auf den typisch sandigen Wegen dieser Steigerwaldregion unterwegs gewesen. Schlimm war es, wenn die Fahrt zu jenem „Schwimmbad“ in der Nähe führte. Man sehnte sich oft danach, da die Sommer in Untersambach in meiner Erinnerung immer sehr heiß waren. Als wir das erste Mal da ankamen, traf mich fast der Schlag. Ich war das chlorreine, kristallklare Wasser unseres Schwimmbades im Garten gewöhnt. Hier in der unterfränkischen Badediaspora traf ich auf eine glitschige Holztreppe, die in ein grünlich sumpfiges Gewässer führte, das einen modrigen Geruch verströmte. Schleimige Grün- und Blaualgen, Bremsen, schwirrende Schnaken, fette Libellen, wahrscheinlich auch Rückenschwimmer und Gelbbrandkäfer. Nein, höchstens Füße rein, mehr ging für mich nicht. Das war kein Badespaß!
Oft war in der Nacht ein Gewitter im Anzug, das sich in der Stille Untersambachs mit lautem Grollen ankündigte. Ich lag tief in die Matratze eingesunken unter einem gigantischen Federbett und zog bei jedem Blitz die Decke über den Kopf. Der Bauernhof hatte keinen Blitzschutz und es kam einmal vor, dass ein Blitz in eine benachbarte Scheune einschlug und die Feuerwehr den Brand löschen musste.
Am Morgen wachte man, verstochen von den zahlreichen Schnaken, auf und freute sich, dass man noch am Leben war. Ein richtiges tolles Fest war das Dreschfest in Untersambach. Da gab es nach getaner Arbeit offenfrisches selbst gebackenes Bauernbrot . Eine Köstlichkeit auch ohne Wurst.
Einmal musste mich mein Vater aus „Untersambi“ abholen. Ich saß auf Otmars Gepäckträger und wir befuhren wieder mal einen sandigen Weg. Ich brachte meinen rechten Fuß in die Speichen und verdrehte ihn derart, dass ich dann in Würzburg zum Röntgen musste. Noch heute habe ich rechts ein Wundmal in Form einer Narbe.
Märklin-Eisenbahn – Mein Bruder Schorsch und die Cousins Michael, Matthias und Erich Hessenauer
Das Weihnachtsgeschäft – ein Hof voller Fleischpäckchen
Der größte Trubel herrschte in der Metzgerei Martin immer zur Weihnachtszeit. Heute würde man diese Woche vor dem 24. als „Stresstest“ bezeichnen. Es wurde wirklich hart geschuftet. Die Wurst- und Fleischbestellungen liefen telefonisch ein bzw. gute Kunden wurden angerufen oder wir durften mit den Fahrrädern die Bestellungen für die Weihnachtsfeiertage im Heimgarten, Frauenland oder auf der Keesburg einholen. Die Produktion von Wurstwaren lief auf vollen Touren. Die Menge der bestellten Waren wurde auf Zetteln festgehalten, wobei es auf deutliche Schrift ankam. Wie meine Leser aus der Geschichte “Der Radiergummi” wissen, hatte meine Mutter hier eine ihr eigene Stenografie entwickelt: WUnterstrichwUnterstrich? Na klar! Weißwurst. Probe: 5oo g L_k_ ? 5oo Gramm Leberkäse! Richtig! Geht doch! Am Tag vor dem 24.12. wurde eigentlich rund um die Uhr gearbeitet, denn die Fleischpakete sollten fertig gerichtet bereit stehen. Mutter war allein für die Fleischbestellungen zuständig, die Mädchen für die Wurstbestellungen. Und was die Leute damals alles bestellten, unglaublich welche Massen in die großen braunen Papiertüten wanderten. Es war eine erprobte Logistik aus praktischer Erfahrung, die sich hier vollzog. Dass manche der Produkte, bei denen es auf absolute Frische ankam, zuletzt in die Pakte kamen, war inkludiert. Es war immer die Zeit der kurzen Nächte für das Personal und meine Eltern. Arbeitsbeginn war an den weihnachtlichen Vortagen in der Wurstküche um 2 Uhr nachts, meine Mutter begann zur selben Zeit. Der 23.12. war der Tag, an dem bis spätabends alle Wurstpakete bis auf die frisch einzupackenden Wurstwaren gerichtet wurden. In jedem Paket waren auch die Kundengeschenke enthalten, die es jedes Jahr gab: ein Geschirrtuch und eine Wurst, zum Beispiel Mettwurst im “Frohe Weihnachten”-Darm. Am 24.12. stand dann die lange Hofeinfahrt voller großer Alukästen, in denen die Päckchen standen. Auch im Kühlraum tummelten sich die braunen Tüten. Auf den Kästen lagen groß beschriftete Zettel mit den Namen, also eine Art Inhaltsverzeichnis. Einzelne Kästen auch nach der Ausfahrroute stadtteilmäßig geordnet. Im Laden drängten sich ab 8 Uhr die Kunden in mehreren Reihen. Man stand bis auf die Straße hinaus. Der Ansturm hielt meist bis 12 Uhr an. Mutter wusste nun, dass alles wieder mal geklappt hatte und nichts Wichtiges bei irgendjemanden vergessen wurde. Allgemeines Aufatmen. Pünktlich um 13 Uhr wurde der Laden dicht gemacht. Der Rest des Weihnachtsfestes ist dann schnell erzählt. Nach dem die Schlacht geschlagen, geputzt war und die Lehrmädchen heimgefahren waren, ging es ab in die Badewanne. Es gab frühzeitig das Martinsche Weihnachtstraditionsgericht Pastetchen mit Champignon-Kalbsragout. Die Pastetchen mussten immer von der Bäckerei Brandstetter sein. Abräumen. Weihnachtsliedgut. Bescherung. Die Märklin-Eisenbahn nahm ihren Betrieb auf. Die Spielzeit dann leider viel zu kurz bis zur Christmette, die in Stift Haug besucht wurde. Die Motivation dazu auf Kinderseite gering. Nolens statt Volens. Meinen abgekämpften Eltern fielen immer während der Messe die Augen zu. Richtig genießen konnten wir dann immer die zwei folgenden Weihnachtsfeiertage.
Georg am “Stellwerk”“Abfahrt!”von rechts Georg und Oma Mathilde im weihnachtlich geschmückten WohnzimmerWeihnacht – Verwandte treffen ein! Ganz links Großmutter Hedwig Keller, die die Bürgerspitalweinstube bis 1964 führte. Daneben mein Bruder Georg. Rechts meine Mutter mit mir und Oma Mathilde daneben Ein schönes Familienbild. Die zwei Frauen in der Mitte dürften Tanten aus Oberpleichfeld oder Dipbach sein (?)oh Gott – der Nikolaus ist da. mein Bruder Schorsch hat anscheinend vor dem Knecht rechts die Hosen voll. Aber der rote Stiefel links auf der Komode ist zum Glück verheißungsvoll.Entweder Weihnachts- oder Silvesterfeier mit der Belegschaft
Die Märklineisenbahn gab es nur ab Weihnachten!!! Von links nach rechts: mein Cousin Thomas Kirchner, meine Cousine Regina und mein Bruder Georg. Von Jahr zu Jahr wuchs die Anlage natürlich.Hier steht die Anlage noch im Wohnzimmer.
Freut ihr euch auch jedes Jahr auf Weihnachten? Als Kind war die schönste Zeit doch die davor. Dieses Warten auf das „Christkind“ damals, Spannung, die sich von Tagt zu Tag mehr aufbaute. Noch besser, wenn im schneearmen Würzburg beim Aufwachen, plötzlich Schnee in der Semmelstraße lag, der sich aber ab 10 Uhr, wenn der Verkehr rollte, in einen schwarzen unansehnlichen Schneematsch verwandelte. Dennoch war immer die Hoffnung auf weiße Weihnacht da.
Spielwaren “Russwurm”
Ein untrügliches Zeichen, dass Weihnachten vor der Tür stand, war für uns Kinder die Neudekoration des Spielwarengeschäfts „Russwurm“ in der Semmelstraße 18, , also genau gegenüber der Metzgerei Martin. Heute ist in dem Haus die Firma „Foto-Fix“. In der Weihnachtszeit mutierten die beiden großen Schaufenster zu einer Kinder-Traumwelt. Das Schöne dabei war, dass wir von unserem Kinderzimmer im ersten Stock einen ungehinderten Blick auf jene hatten. So konnten wir hautnah die Verwandlung in der Weihnachtszeit mitverfolgen. Ich weiß nicht, ob heute Spielwarenauslagen noch so liebevoll und detailliert gestaltet werden. All die Spielsachen wurden so nett drapiert, dass allein das Betrachten der Auslagen die reinste Freude war. Und jeden Abend saß ich auf der marmornen Fensterbank mit dem Fernglas bewaffnet, die heiße aufsteigende Luft des Heizkörpers sorgte dabei für eine wohlige Wärme, und meine Augen konnten sich nicht sattsehen.
Blickfang “Märklin Eisenbahn”
Blickfang Nummer eins war jedes Jahr eine Märklin-Eisenbahn. Der dampfbetriebene Güterzug, der moderne rotbeige Europa-Express und ein Dieseltriebwagen zogen entweder durch alpine weiße Landschaften oder über sommerliche Bergpanoramen unermüdlich ihre Bahnen. Das war quasi der Vorgeschmack auf unsere eigene Märklinanlage, die nur in der Weihnachtszeit aufgebaut wurde und sonst den Rest des Jahres über dem Salzraum in der Wurstküche im Tiefschlaf lag. Neben der Eisenbahn galt es natürlich viele weitere interessante Dinge im Russwurmschen Reich zu entdecken: wunderbare Steiff-Tiere, eine grandiose Ritterburg mit bemalten Elastolin-Figuren im Belagerungszustand, Rennautos, Kasperlpuppen…. Kurzum ein Eldorado für jedes Kind. Soweit ich noch weiß, war dieses Paradies spätestens zum Ersten Advent zu bestaunen.
Sankt Anna Kindergarten – Ich geh´ mit meiner Laterne….
Für mich begann die schönste Jahreszeit schon immer am 11. November. Sankt Martin. „Ich geh´mit meiner Laterne..“ „Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin war ein…“. Im Sankt Anna-Kindergarten wurden mit den Schwestern zusammen jedes Jahr wunderschöne Martins-Laternen gebastelt. Nach dem Laternenumzug kam dann der Höhepunkt, die gebackenen honigsüßen Martinsgänse wurden verteilt.
Lecker: Honiglebkuchen
Welch´ein Genuss, der sich ergab, wenn es einem gelang mit festem Biss, ein Stück des harten Lebkuchens im Mund landen und zergehen zu lassen. Unbeschreiblich dieser Geschmack nach Honig, Hirschhornsalz und Kardamom. Nicht ganz einen Monat später der zweite lukullische Glanzpunkt der Vorweihnachtszeit: Nikolaus. Wieder gab es die wunderbaren Lebkuchen der Sankt Anna-Küche in Form von Nikoläusen gepaart mit Mandarinen und Nüssen in schönen Tüten.
Weihnachtsbäckerei
Auch zu Hause wurden jetzt die Vorbereitungen für das Weihnachtsbackwerk getroffen. Es wurden die Teige für Schwarz-Weiß-Gebäck, Spritzgebäck, Kokos-, Nussmakronen, Butterplätzchen und Heinerli hergestellt. Und an einem Sonntag nach dem 6. Dezember war dann Backtag. Formmäßig missglückte Plätzchen verschwanden sofort in hungrigen Kindermäulern. Die duftenden Leckereien wurden nach dem Auskühlen feinsäuberlich in zahlreiche Metalldosen geschichtet und mit der Warnung, die Dosen nicht vor Weihnachten zu öffnen, im großen Wohnzimmerschrank eingelagert. An dieses Gebot hat sich freilich keiner so recht halten wollen und man versuchte durch geschickte Neuordnung das Fehlen von Plätzchen zu vertuschen. Wie wohl jeder, behaupte ich auch heute noch, dass die Plätzchen meiner Mutter wohl die besten waren, die es gab. Falls noch welche da waren, was nie vorkam, hätten sie theoretisch auch noch an Maria Lichtmess´ ihre Knusprigkeit und Knackigkeit, den feinbuttrigen Geschmack und ihre Konsistenz bewahrt und sich nicht wie unsäglich viele andere, die wir von Kunden geschenkt bekamen, in unseelige Brösligkeit, staubige Sandigkeit oder feucht-weicher Bisslosigkeit verwandelt. Da die drei männlichen Martins heimliche Besucher der Schrankdosen waren, blieben für die Weihnachtsfeiertage gerade noch welche übrig – quasi nur die “Unterschicht”.
Anisplätzchen mit Füßen!
Wichtig war für meine Mutter beim Backen immer, dass die Anisplätzchen„Füße“ bekamen. Und die erhielten „sie“ rückblickend eigentlich immer.
Unser Kinderzimmer in der Weihnachtszeit (Photo Konrad Martin, senior) Man erkennt gut den Ausbau der Anlage im Vergleich zum 1. Bild!)
Wer kann sich noch erinnern, wie Gary Moore in der Schmidt/Pocher-Late-Night-Show auftrat? Habe den Clip zum Glück wiedergefunden. Live im Studio spielt er hier „Bad For You Baby“. Ich habe die Sendung damals gesehen und glaube mich zu erinnern, dass Gary Moore neben „Bad For You Baby“ noch eine weitere Nummer zum Besten gegeben hat. War es nicht „Down The Line“? Wenn jemand von euch die Sendung auch verfolgt hat, einen besseren oder vollständigen youtube-Link findet oder Auskunft über einen zweiten Titel geben kann, dann hier als Kommentar oder im Gästebuch Bescheid geben. Bei dem folgenden Link, hat der liebe Fan aus Japan die Version von „Down The Line“ aus Heidenheim 2008 ( das ganze Konzert bei dem ich dabei war, ist auf youtube zu finden!) angehängt.
Gary Moore im German TV: Schmidt & Pocher – Late Night Show
Immer wieder interessant, was das Internet plötzlich preisgibt. Wie schon gesagt, ist meine Aufstellung von Interviews und Pressekonferenzen wohl niemals vollständig zu nennen. Hier ein weiterer Fund mit schönen Liveausschnitten aus Odessa vom 12.10. 2010.
Neulich bin ich zufällig über folgenden Studiolivemitschnitt von VH1 gestolpert. Gary zusammen mit der jugendlich frischen Band von1997 zur Promotion des Albums „Dark Days In Paradise“. Cool.
Besonders erfreulich war es in der letzten Woche einen für mich unbekannten Gary Moore-Track zu finden, der es nicht auf das Album „Dark Days In Paradise“ schaffte. Der fast 10-minütige Titel „All The Way From Africa“ versprüht mit afrikanischer Rhythmik und melodiösen Soli Lebensfreude – sunshine in your soul.
Hinsichtlich der vielen Interviews vergaß ich die Interviews auf der DVD „One Night In Dublin“. Im Anschluss hier die Nachlieferung.
Neville Marten und Gary Moore – eine unglaubliche Geschichte
Gary Moore fragte oft nach Neville Marten, wenn es um Interviews in Gitarren-Magazinen wie „Guitarist“ ging. Marten und Moore kannten sich seit 1989 (Guitarist Magazine,/ Februar 2016, S. 62) . Neville schildert in dieser Ausgabe sein erstes Interviewtreffen mit Gary Moore sehr eindringlich. In den ersten zehn Minuten herrschte eine unterkühlte Stimmung und Gary zeigte sich reserviert bis Neville im Gespräch jenen Satz fallen ließ: „ I noticed a few Peter Green „out of phase“ tones here and there…“. Von diesem Moment an, so Neville, brach das Eis, denn Gary Moore erkannte, dass sein Gegenüber etwas über Gitarren wusste. So war der Rest des Interviews ein reger Austausch. In den folgenden Jahren verbrachten die beiden viele Stunden zusammen, „chatting about music…playing guitars together.“ (Guitarist Magazine, ,Februar 2016,S.62f). „ He showed me the „Hard Day´s Night Chord“ as George Harrison had showed it to him…”, erzählt Neville. Auf der Monsters Of Rock –DVD führte auch Neville Marten das Interview. 2007 treffen sich die beiden wiederum und Gary will Neville einige Studiotracks von „Close As You Get“ vorspielen. Es war Zeit für Dinner und Gary lud Neville, Graham Liley und die Studio-Crew zum Abendessen ein. Nach dem Essen zog man sich zum Interview zurück, quatschte, trank Wein und spielte bis Mitternacht Gitarre. Gary wollte Neville überreden im Studio zu übernachten, um am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Studio weiter zu jammen. An Neville gerichtet: „Du darfst die 59er (Stripe) Les Paul nehmen, ich spiele eine der Reissues…“ Neville bereut noch heute seine Antwort: „Sorry, I can´t. Despite Gary´s protestations I got up early next day and drove back tot he office, kicking myself all the way. What an oppurtunity to have missed.” Unglaublich oder?
Einige Teile aus Gary Moores Nachlass präsentiert von Neville Marten
Verständlicherweise haben die Erben Garys Musikequipment auf Auktionen verkauft. Wer wollte konnte mit ein wenig Glück Gitarren, Verstärker, Boxen und zahlreiche Effektpedale und Kleinigkeiten zu nicht horrenden Preisen ersteigern.
In der Februar Ausgabe 2016 stellt Neville Equipment aus Gary´s Nachlass vor. Unterstützung für das Detailwissen erhielt er von Graham Liley, Garys Gitarrenroadie seit etwa 1988.
Besonders interessant in diesem von Neville Marten sehr persönlich gehaltenen Guitarist-Feature die Gibson Custom Shop Lemonburst CC1 Artist proof und danach eigentlich die Gary Moore-Gitarre schlechthin die 59er Les Paul nicknamed „Stripe“: Die Still Got The Blues Gitarre! Neville spielt kurz einige Licks und man hört den exzellenten Klang dieser Gitarre. Hierbei ist besonders das youtube-video von 2007 zu empfeheln, als Gary die Gitarre beim Jim Capaldi Tribute benützte.
ÖffentlichePräsentation des “Blues & Beyond”-Box-Set mit der Biographie
Auf diesem youtube-Ausschnitt sind Garys GuitarTech Graham Liley, Neville Marten und David Mead (Guitarist Magazine) zu sehen. Der Clip beinhaltet interessante persönliche Anmerkungen zu Garys Gitarrenspiel.
Im Folgenden ein guter Überblich, wenn auch nicht vollständig:
A Guitar retrospective
Les Pauls
Natürlich die Greeny Les Paul, die er ab den früheren Siebzigern bei all seinen Projekten (Colosseum II, Strange New Flesh, Thin Lizzy, Midnight Blues Band…) verwendet hat, seine zweite 59er Lemonburst Les Paul mit dem Spitznamen „Stripe“, die ihm Graham Liley 1989 besorgt hat. Übrigens leicht von Greeny zu unterscheiden, da sie keine Pickup-Kappen hat. Seit 2002 verwendete er auch regelmäßig seine Gibson Signature Les Paul, wird jetzt im besitz seines Sohnes Jack. Eine favorisierte Les Paul, seit etwa 2007, ist ein Gibson Goldtop R7 VOS mit Darkback-Lackierung heute im Besitz einer Gary Moore Tribute Band). Stripe ist im Familienbesitz.
Fender Stratocaster: Die rote Fender Stratovcaster
Die neben der Greeny-Les Paul bekannteste Gitarre ist wohl die rote Stratocaster, die er, soweit ich weiß, auf allen Titeln des „Corridors Of Power“-Album verwendet hat. Inzwischen hat John Cruz vom Fender CustomShop eine exakte Replica angefertigt. Auf youtube findet man dazu zahlreiche Videos.
Gary Moore-Tribute von Joe Bonamassa auf der Original „Greeny“-Gitarre
“Midnight Blues” von Joe Bonamassa auf der Original Green/ Moore Les Paul gespielt.
Joe Bonamassa und Gary Moore haben sich zumindest zweimal getroffen.
Finde leider nicht mehr ein schwarz-weiß Bild, das Joe, Gary und John Mayall Backstage zeigte. Für einen Link wäre ich dankbar. Im folgenden Video-Clip ist zu Beginn die Aufnahme kurz zu sehen, auf der Gary MooreJoe Bonamassa backstage applaudiert.
Fender Telecaster – eine frühe und späte Liebe Garys
Neben der Les Paul und Stratocaster, hatte Gary Moore ein großes Faible für die Fender Telecaster. Er verwandte sie immer wieder bei Studioproduktionen, zum Beispiel auf „Old New BalladsBlues“ oder bei den letzten Studioalben „Close As You Get“ und“Bad For You Baby“ Aus 2007 stammt auch sein folgendes Statement in Sachen Telecaster: „—die Telecaster hat einen Honky-Tonk-Sound, einen singenden, weinenden Sound. Die Telecaster ist perfekt dafür. Tatsächlich war die Telecaster meine erste richtige Gitarre, als ich ein Kind war, „so, it kind of goes back to that. Auf der Telecaster fühle ich mit sehr zuhause. Viele Leute spielen Stratocaster, aber die Telecaster hat einen „tougheren“ Sound, mehr 60er Jahre Yardbirds-Sound, als Eric Clapton anfing, Roy Buchanan, Albert Collins – alle spielten Telecaster. Wenn man Stratocaster spielt, dann geht es Richtung Texas-Sound und man spielt wie Steve RayVaughan. I wollte das nie.“
Naja. Über den letzten Satz kann man streiten, wenn man an „Texas Strut“ denkt oder an „My Baby (She´s so good to me)“ vom Album „Scars“. Aber Jimi Hendrix war sicherlich Garys Stratocaster-Held.
Jedenfalls hat Gary Moore 2007/ 2008 die Telecaster fast bei der Hälfte seines Live-Programms verwendet, wie auch in der Pocher-Show bei „Bad For You Baby“. 2010/11 kehrte Gary live wieder zur ausschließlichen Verwendung von Les Pauls zurück.
Bis zum nächsten Mal – Gary Moore Part IX
Literaturverzeichnis
Gitarre & Bass Special „Gary Moore“ (Interviews, Workshops, Features), März 2011
Harry Shapiro Gary Moore “I can´t Wait Until Tomorrow” – The Official Biography, London 2017
Rich Maloof Jim Marshall – The Father Of Loud, San Francisco 2004
Bernie Marsden Where´s My Guitar? England 2017 Vic DaPra Burstbelievers IV,Anaheim 2018
Guitarist Magazine Issue 340, April 2011
Guitarist Magazine Issue 403, February 2016
Guitarist 100 Guitar Heroes, England 2013
Lord OF The Srings – Gary Moore Fan Site
Groundguitar.com Gary Moore’s Guitars and Gear
Guitar Player Magazine Gary Moore Gets to the Heart of Electric Blues on ‘Close As You Darrin Fox Updated: Nov 15, 2017 Original: Apr 4, 2015
Marshall Amplification, Interview at Marshall Theatre2008
photo Klaus Nikonphoto Hans-Peter Nikon/ Kuckuck, da isser!photo Isolde Nikon / Johny Mitnacht, drumsphoto Maria Nikon/ “Ich weiß auch nicht…..”
Der erfolgreiche Startschuss, also der erste gemeinsame Auftritt, liegt schon hinter uns.
photo Jenny Nikon
Der Auftritt am 4.12. im Omnibus ist wahrscheinlich eher eine Illusion,….zukünftige sind in Zeichen der Pandemie in Planung, deshalb nützen wir die Zeit zunächst auch für Aufnahmen.
Im 6. Teil erzählte ich, wie Gary Moore etwa eineinhalb Stunden vor Konzertbeginn in Gießen und Heidenheim einen ausgiebigen Soundcheck zur Freude der bereits wartenden Fans hinlegte. Dass dies immer so war, kann man auch in H. Shapiros Gary Moore Biographie nachlesen:
„Gary left nothing to chance, and he was accused of over-rehearsing by some band members. Two hours before a gig, psychologically, Gary was already on stage.” (H. Shapiro S. 293)
Hier zum Glück ein wunderbarer Ausschnitt eines Soundchecks anlässlich des Monster Of Rock Festivals von 2003. Gary spielte im Vorprogramm von Whitesnake. Er promotete auf der Tour „Scars“ und die gleichnamige CD mit Darrin Mooney (Drums) und Cass Lewis (Bass).
Pressetermine. Was so alles gefragt wird….
Wie oft Gary Moore wohl interviewt wurde? Wie vielen Pressekonferenzen er sich stellen musste? Wenn man im Internet recherchiert, findet man schon recht viele. Wahrscheinlich wären es um ein Vielfaches mehr Treffer gewesen, wenn zum Zeitpunkt der 80er bzw. 90er Jahre die Digitalisierung weiter vorangeschritten wäre.
Interessant ist es schon, wenn man die Interviews der Chronologie nach ansieht, wie sich Gary, nicht nur körperlich verändert hat. Am Beginn noch jugendlich, nervös und schüchtern wirkend, später dann gelassen und ruhig. Aber immer irgendwie mit trockenem Humor ausgerüstet (der manchem vielleicht auch sauer aufstieß oder zu Unrecht einen schroffen Eindruck Garys hinterließ) und stets äußerst eloquent. Er redet keinen Unsinn daher. Er ist ein Musikconnaisseur der feinen Art. Und wie oft hat er ein Instrument dabei, um seinen Stil, seine Spielweise zu demonstrieren. Nicht selten, vor allem bei den Pressekonferenzen, kann er einem auch leidtun, ob der teils naiven und von wenig Musikkenntnis zeugenden Fragen. Das kann nerven und auf die Stimmung schlagen. Interessant hier das Mienenspiel Garys. Im Folgenden nun eine Aufstellung von Interviews, die ich im Netz finden konnte. Habe versucht kurze inhaltliche Hinweise zu geben. Viel Vergnügen!
1984 Dokumentation über Gary Moore – irische Wurzeln, Liveausschnitte Irish Tour
Gary Moore im englischen Jugendprogramm. Witzig, wie die Band vor Hause Nr. 73 steht.
Gekonnt führt er Gitarren und Effekte für den Jugendsender vor! Bei 0:50 stellt er Peter Greens Les Paul vor und spielt die ersten paar Töne von „Albatross“. Was für ein Ton!!!!
1986 Interview
Die attractive Amanda Redington interviewt Gary Moore (Monsters of Rock show on Sky Channel ). Topics: Wurzeln, Touren, Rock Guitar Hero Image , anstehende Festivals mit Queen und Emerald Aisles Dokumentation. Ein nettes Interview. Gary recht locker.
Radiointerview 1990
Gary Moore VH1 1994
Spielt hier im Studio zum Tape von “One Day”, alle Videos gibt es als Special Edition von “Ballads & Blues”. Gary spielt hier noch über einen Marshall JCM 900. Die DSL-Amps kamen erst drei Jahre später oder so, Gary referiert auch kurz über Spieltechniken wie Vibrato, seine Guitarheroes Clapton, Hendrix, Beck, Green u.a. und demonstriert entsprechende Licks. Er schüttelt alle Sounds aus dem Handgelenk. Irre. Am Ende spielt er seine irische Ballade “Johny Boy” an.
Interview 1999
Interview 1999 mit Studio Live-Aussschnitten zu „A Different Beat“
Ab 8:24 erhält man einen Eindruck über sein damaliges Setup. Die Kamera schwebt kurz über den Gitarrenständer ( kein Vergleich zu der gigantischen Gitarrenhypertrophie eines Joe Bonamassa!), eher sparsam, mit 4 oder 5 Gitarren, darunter zwei Gibson ESSemiakustische. Interessant das Pedalboard mit Vox Wah Wah, Narshall Bluesbreaker II (den habe ich auch!), Tubescreamer (der wurde bei seinem Nachlass versteigert!), erwähnenswert noch ein Marshall Supervibe (ich habe den Nachfolger Marshall Regenerator), Marshall Fußschalter für den DSL und einen Ampswitcher für das Fendertopteil. Dazu sind noch weitere Pedale von Ibanez und Boss zu sehen, die ich hier nicht nenne.
Beim Kameraschwenk sind auch die vier Verstärker zu sehen: zwei Marshall DSL und zwei Fendertopteile. Wahrscheinlich das zweite jeweils als Ersatz. Habe leider keine Ahnung um welche Fender Topteile es sich handelt. Sie sind ca. 5 cm höher als Marshall Topteile…? Fender Twin Reverb? Abgesägte Fender Twin Kombos? Naja vielleicht weiß einer von euch, was das für Verstärker sind. Ich denke, Twin Reverbs.
VH1 Different Beat Interview 1999
Live snippets of Fairfield Hall , Croydon
Interview 2003 Monsters of Rock – mit Soundcheck-Ausschnitten
Musikradar 2004 Interview mit Gary Gitarrenvorführung
Interview in Finnland 2004 mit Gitarre, unglaublich mit welcher Inbrunst er selbst bei einem Interviewtermin spielt.
2007 Close As You Get Interview (mit wunderbaren Live-Musikausschnitten zur CD!)
Gary at Marshall Factory Interview 2008
Hier geht es natürlich um Marshall Amps, aber auch über die Musikszene in all den Jahren. John Mayall s Bluesbreaker Album “Beano” war für Gary, wie er in vielen Interviews erklärt, die Initialzündung. Bei Skid Row, er war 16, spielte er einen 50 Watt Marshall. Gefragt nach seinen frühen Einflüssen nennt er lachend Hank Marvin. Er liebte dessen Sound. Natürlich auch die Beatles. Der Song „Hard Days Night“ war laut Gary nicht einfach , sondern tricky zu spielen. 1980 war Gary zum ersten Mal in der Marshall Factory und orderte drei 100-Watt Amps plus zahlreiches Boxenwerk. Ein sehr lebhaftes und humorvolles Interview. Am Ende dann die Frage nach seinen Lieblingsamps und momentan verwendeten Verstärkern.
Interview bei Planet Rock 2008
Gary Moore über George Harrison, BB King … Planet Rock/ Radio Broadcast) präsentiert Garys favourite tracks.
John Mayall & The Bluesbreakers with Eric Clapton Hideaway Jimi Hendrix Manic Depression The Beatles Here Comes The Sun BB King The Thrill Is Gone Fleetwood Mac Black Magic Woman Thin Lizzy Sarah
Ein ganz tolles Interview, in dem Gary viel Hintergrundwissen zu seinen Lieblingstracks und zur 60er Musikszene einbringt. Gary als unterhaltsamer Erzähler.
Letztes Interview Guitar Talk
Auf was es beim Gitarrenkauf ankommt. .. Telecaster, ES 335, Les Paul, Out Of Phase, Peter Green Sound..Jazz… Francis Rossi…firealarm….
Pressekonferenzen
2009 Pressekonferenz Budapest/ Ungarn
In den letzten Jahren (2007/ 2008/ 2010) tourte Gary Moore wiederholt in Russland.
2010 Jekatarienenburg
Ein Journalist fragt Gary nach Eric Clapton. Gary: ” He is boring.”
In den Kommentaren zu der Pressekonferenz schreibt einer:
I love that he wasn’t afraid to say what he thinks, most musicians have to be very reserved in their opinions just to avoid the media.”
Während der Tour in Russland wurde Gary auch gefragt, ob er in Israel eine Tour machen würde:
On tour in Russia, he declared that he wouldn’t visit the ‘criminal state’ of Israel ‘because of its racist policies against the Palestinian people’ . This is one of the straightest statements of support for boycott from an artist.
Interview 2010 in Odessa mit Konzertausschnitten
Die Russlandtourneen, vor allem die von 2010, waren recht abenteuerlich, wenn man Harry Shapiros Gary Moore Bio Glauben schenken darf .(H.Shapiro, S.329 ff) :
Flüge, in einer in die Jahre gekommenen Maschine, um die großen Distanzen zu überwinden, Transfer mit schweren Limousinen, die sich auf unerklärliche Weise ihren Weg durch den Verkehr bahnten. Darrin Mooney erinnert sich: „ … and I don´t know what they (the cars) had in front, but everyone was getting out the way. I think these things are organized by people you don´t fuck about with. We had the the Moscow Hells Angels looking after us.”
Ende 2008/9 wurde Gary für eine Pre-New Year´s Party im Kreml in Moskau zu gebucht (H. Shapiro S. 223). Für den Auftritt gab es eine Gage von £ 250 000 plus Kost und Logis für Band und Crew im Ritz Carlton Hotel in Moskau. Premierminister Wladimir Putin und der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew.und 40 Freunde, ich denke Oligarchen, waren an diesem Abend anwesend um Gary Moore zu hören.
WikipediaWikipedia
Graham Lilley erinnert sich: riesige Tische, Tafelsilber… zwei Bühnen, Videowand, Orchester, Opernsänger, ein russisches Popduo, die Mariachi Band und Gary Moore…. ( H. Shapiro, S. 323)
Gary spielte nur fünf Songs. Als er „The Blues is alright“ intonierte, fingen die Leute an zu tanzen.
Nahe der Bühne saßen die Oligarchen. Sie wollten vor dem Beginn Garys Auftritt die Setliste sehen. Sie verlangten dann, „Still Got The Blues“ als erstes Stück hören zu wollen. Dick Meredith, der Tourmanager musste den gefürchteten Weg zu Garys Garderobe antreten und war sicher, dass Gary den Wunsch mit „Fuck Off“ ablehnen würde. Aber Garys Antwort war die folgende:
„He´s paying me so much money, I´ll play it backwards if he wants.”Dick Meredith blieb das Bild des Luftgitarre spielenden russischen Präsidenten Medwedew in Erinnerung. Da es zwischen Weihnachten und Neujahr war bezahlte Gary die Crew doppelt. ( Shapiro, S. 323)
Interview Tschechien 2010
Lustige Fragen gab es da in Tschechien u.a. : Was ist der Unterschied zwischen Garys neuen Gitarren und der alten 59er? Garys Antwort: 400000 Pfund
Interessant ist bei allen Interviews Garys Mienenspiel. Seinen trockenen Humor dürfte nicht jeder verstanden haben und so nicht selten Garys Art als sehr schroff empfunden haben.
Das Gitarrenmagazin “Gitarre & Bass”, dem Gary im Laufe seiner Karriere viel Interviews gab, hat auf seiner Homepage eine nette Zusammenstellung zu Gary Moore mit vielen Videos.
Gary Moore als Autotester von Jaguar, Corvette und BMW: Welchen Sound haben Sportwagen und wie laut ist ein Marshall Amp im Vergleich? Gary am Steuer auf der Rennstrecke unterwegs! Ein herzerfrischender, humorvoller Beitrag, wenn Sportwagen mit dem Sound von Marshallverstärkern und Musikstilen verglichen werden!
Bei 10:46 sieht man sein damaliges Setup, das etwas untypisch ist. Wahrscheinlich hat er an diesem Abend einen Z-Amp und einen Larry-Amp neben seinen Marshall Amps getestet. Das Eingangssolo von STGB ist hier zu hören.
Thanks to Diana Lewis (LOTS) for the following youtubelinks to complete the interview collection!
Fortsetzung folgt!
Literaturverzeichnis
Gitarre & Bass Special „Gary Moore“ (Interviews, Workshops, Features), März 2011
Harry Shapiro Gary Moore “I can´t Wait Until Tomorrow” – The Official Biography, London 2017
Rich Maloof Jim Marshall – The Father Of Loud, San Francisco 2004
Bernie Marsden Where´s My Guitar? England 2017 Vic DaPra Burstbelievers IV,Anaheim 2018
Guitarist Magazine Issue 340, April 2011
Guitarist Magazine Issue 403, February 2016
Guitarist 100 Guitar Heroes, England 2013
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Guitar Player Magazine Gary Moore Gets to the Heart of Electric Blues on ‘Close As You Darrin Fox Updated: Nov 15, 2017 Original: Apr 4, 2015
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